Sieg gegen Manchester United
Mr. Europa League Emery triumphiert auch mit Villarreal
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Er hat es schon wieder getan: Unai Emery gewinnt zum vierten Mal als Trainer die Europa League. Der 49-Jährige hat bewegte sportliche Zeiten hinter sich und freut sich nun auf Urlaub.
Die große Partybühne überließ Mr. Europa League nach einem kurzen Hochleben lassen seinen Spielern.
Während sich die Profis vor Freude Erinnerungsstücke aus dem Tornetz schnitten und Geisterspiele mit den mitgereisten Fußball-Fans im Danziger Stadion laut singend vergessen ließen, genoss Rekordtrainer Unai Emery den historischen Triumph lächelnd im Hintergrund. Der Premieren-Titel für den FC Villarreal war zugleich Emerys vierter Europa-League-Erfolg. Kein Trainer gewann den zweitwichtigsten europäischen Club-Wettbewerb häufiger - und dramatischer hätte der Sieg gegen das große Manchester United kaum zustande kommen können.
Torwart Rulli als Held
Nach packenden 120 Minuten setzte sich Villarreal in einem beispiellosen Elfmeter-Krimi mit 11:10 (1:1, 1:1, 1:0) durch. Der große Held des Abends war ausgerechnet Torwart Gerónimo Rulli. In der Liga ist der Argentinier nur Ersatzmann, in der Europa League zahlte er Emerys Vertrauen nervenstark zurück.
Nachdem je zehn Feldspieler beider Mannschaften getroffen hatten, verwandelte der 29-Jährige zunächst selbst und parierte dann den Elfmeter von United-Keeper David de Gea. «Ich habe in meinem Leben nicht einen Elfmeter geschossen», sagte er anschließend ungläubig. «Ich hatte noch nie einen glücklicheren Tag als heute.»
Rulli bescherte seinem Club nicht nur den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, sondern auch die Teilnahme an der Königsklasse in der kommenden Saison. «Die Champions League ist der Jackpot», sagte Emery, der sich aber erst einmal auf das Hier und Jetzt konzentrieren wollte. «Wir glauben daran, dass man mit harter Arbeit etwas erreichen kann. Und wenn man dann etwas erreicht, muss man das auch genießen», sagte er. «Wir können die Ferien genießen, um dann mit der gleichen Kraft zurückzukommen.» Nicht zuletzt der Coach selbst braucht nach bewegenden Zeiten Erholung.
Emery vor allem in Spanien erfolgreich
Im Anschluss an drei Europa-League-Titel mit dem FC Sevilla war Emery 2016 zu Paris Saint-Germain gewechselt. Die hohen Erwartungen der Club-Führung konnte der 49-Jährige auf Dauer jedoch weder bei den Franzosen noch bei seinem nächsten Club FC Arsenal erfüllen. In England wurde er nicht glücklich. Dass Emery nun auf dem Weg zum Triumph in seiner ersten Saison mit Villarreal zunächst die Gunners im Halbfinale rauswarf und dann auch im Endspiel einen Premier-League-Club besiegte, ist nur eine weitere Pointe in der Europacup-Vita des Coaches. Genugtuung verspüre er allerdings nicht, versicherte Emery.
Seine Spieler warfen den Basken nach dem Triumph zunächst jubelnd in die Höhe und feierten ihn anschließend mit Worten. «Das Geheimnis von Unai? Er ist ein großartiger Trainer», sagte Mittelfeldspieler Étienne Capoue. «Er braucht nichts mehr zu beweisen. Er ist weltklasse - das hat er wieder gezeigt.»
In der kommenden Saison darf Emery seine Fähigkeiten dann auf der größten aller Ebenen im Vereinsfußball beweisen. «Wir müssen uns jetzt ausruhen und uns dann auf die nächste Saison vorbereiten», sagte auch Capoue. «Denn die Champions League wird ein anderes Level.»