Olympische Spiele

Zehnkämpfer Neugebauer auf Goldkurs - Konkurrenten patzen

Zehnkämpfer Neugebauer auf Goldkurs - Konkurrenten patzen

Zehnkämpfer Neugebauer auf Goldkurs - Konkurrenten patzen

dpa
Saint-Denis
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Kein Urlaub mit der Freundin - dafür zu Olympia: Till Steinforth Foto: Michael Kappeler/dpa

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Der erste Olympiasieg eines deutschen Zehnkämpfers seit 1988 ist für Leo Neugebauer greifbar. Zwei Disziplinen vor dem Ende ist er vorne. Zwei Konkurrenten verabschieden sich aus dem Medaillenkampf.

Leo Neugebauer ist bei den Olympischen Spielen weiter auf Goldkurs, steht aber vor einem hochspannenden Finale. Der 24-Jährige baute mit einer überzeugenden Stabhochsprung-Vorstellung und begünstigt durch Patzer der Konkurrenz seine Führung im Zehnkampf aus. Vor den letzten beiden Disziplinen in Paris liegt der Weltjahresbeste mit 7.410 Punkten vorn.

Neugebauer hat einen Vorsprung von 139 Punkten auf den norwegischen U23-Europameister Markus Rooth auf Rang zwei, der mit einem herausragenden Stabhochsprung-Auftritt viel Boden gutmachte und ebenfalls gute Gold-Aussichten hat. Der WM-Dritte Lindon Victor aus Grenada hat als Dritter 219 Punkte Rückstand auf Neugebauer.

Nullnummern für Warner und Skotheim

Aus dem Medaillenkampf verabschiedet haben sich Tokio-Olympiasieger Damian Warner aus Kanada und der norwegische EM-Zweite Sander Skotheim, die sich bei ihren Einstiegshöhen jeweils drei Fehlversuche leisteten. Sie wurden ohne Punkte im Stabhochsprung gewertet.

Der folgende Speerwurf und der abschließende 1.500-Meter-Lauf sind Neugebauers schwächste Disziplinen. Aber der Weltjahresbeste darf angesichts seines Vorsprungs darauf hoffen, dass er eine Führung behaupten kann.

Besser als bei WM

Der deutsche Rekordhalter Neugebauer hat im Stade de France in Saint-Denis beste Chancen auf die erste deutsche Zehnkampf-Medaille seit 28 Jahren. Damals gewann Frank Busemann Silber. Die letzte Goldmedaille durch Christian Schenk liegt 36 Jahre zurück. 

Bei der WM in Budapest war Neugebauer als Führender an Tag zwei vom Kurs abgekommen, in Paris läuft es besser. Nachdem er mit einem soliden Hürdenlauf klar schneller war als in Ungarns Hauptstadt, sammelte er im Diskuswerfen deutlich mehr Punkte. Im Stabhochsprung überzeugte er mit 5,00 Metern. 

Neugebauer jubelte nach der Landung und animierte das begeisterte Publikum. Nur knapp riss er die Latte bei 5,10 Metern. Rooth steigerte seine persönliche Bestleistung um 20 Zentimeter auf 5,30 Meter. Da liegt auch Neugebauers Bestleistung.

Kaul steigert sich

Der frühere Welt- und Europameister Niklas Kaul jubelte nach überquerten 4,80 Metern erleichtert. Mit viel Nervenstärke konnte er ein Missgeschick wie es Warner und Skotheim unterlaufen war, bei 4,70 Metern so gerade noch verhindern. 6.590 Punkte bedeuten Platz 16.

Der nachnominierte und kurzfristig angereiste Till Steinforth freut sich über einen 13. Platz beim überraschenden Olympia-Debüt. Er hat vor den abschließenden drei Disziplinen 6.799 Punkte erreicht. 

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