Europeada

Nach Hitlergruß: Dänische Minderheit wirft zwei Spieler aus dem Nationalteam

Nach Hitlergruß: Dänische Minderheit wirft zwei Spieler aus dem Nationalteam

Hitlergruß: Dänische Minderheit wirft zwei Spieler raus

Jan Kjeldtoft/fla.de/dodo
Flensburg
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Die Mannschaft der dänischen Minderheit in Deutschland bei der Europeada in Kärnten 2022. Foto: Mihaly Laszlo/Europeada

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In einem im Internet kursierenden Video von sechs Fußballern des Slesvig IF ist zu sehen, wie diese den Hitlergruß zeigen und rassistische Parolen skandieren. Für zwei Spieler hat dies nun weitreichende Konsequenzen: Sie wurden aus der Fußball-Nationalmannschaft der dänischen Minderheit geworfen und werden damit auch nicht bei der Heim-Europeada im kommenden Jahr spielen.

Für zwei Nationalspieler der dänischen Minderheit ist die Europeada beendet, bevor sie begonnen hat. Wie die Zeitung „Flensborg Avis“ berichtet, wurden sie aus dem Team geworfen, nachdem ein Video aufgetaucht war, auf dem die beiden bei einer Feier ihres Vereines Slesvig IF mit dem Hitlergruß marschierend aufgenommen worden waren.

„Für den SdU ist es von höchster Wichtigkeit, dass keiner derjenigen, die sich ungebührlich verhalten haben, in der Nationalmannschaft spielt. Das steht außer Frage. Was passiert ist, können wir nicht einfach ignorieren. Daher gilt der Ausschluss aus der Nationalmannschaft ab sofort“, betont Kay von Eitzen, Vorsitzender von SdU (Sydslesvigs danske Ungdomsforeninger), der Dachorganisation der dänischen Sport- und Jugendvereine in Südschleswig.

Keine Rückkehr ins Team

Am Wochenende führte der SdU Gespräche mit den betroffenen Spielern und dem Nationalteam-Management, und es gab keine Abweichungen von der Entscheidung. Die betreffenden Spieler haben somit zum letzten Mal das rote Trikot Südschleswigs getragen.

Das Geschehene ereignete sich am 19. August in den Umkleideräumen und im Vereinshaus. Dabei zeigten sechs Spieler auffälliges Verhalten und skandierten rassistische Parolen. Die Szene wurde aufgezeichnet, in einer geschlossenen Snapchat-Gruppe geteilt und verbreitete sich daraufhin im Netz.

Rücksicht auf Sinti und Roma

Der SdU-Vorsitzende weist unter anderem auf die Sinti und Roma hin, die als Minderheit von den Nationalsozialisten verfolgt und getötet wurden und die ebenfalls an der Europeada teilnehmen.

„Man stelle sich vor, ein Spieler, der an dem Vorfall in den Vereinsräumen des Slesvig IF beteiligt war, würde gegen das Nationalteam der Sinti und Roma spielen. Dies möchten wir verhindern, da dies äußerst peinlich wäre“, so Kay von Eitzen zu „Flensborg Avis“.

Die Europeada wird im kommenden Sommer vom 28. Juni bis zum 7. Juli ausgetragen und gemeinsam von der friesischen Minderheit, der deutschen Minderheit in Dänemark, der dänischen Minderheit in Südschleswig sowie den Sinti und Roma in Schleswig-Holstein organisiert.

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