Kreis Schleswig-Flensburg

Ungewissheit über Schließung zu Ostern

Ungewissheit über Schließung zu Ostern

Ungewissheit über Schließung zu Ostern

Marle Liebelt/shz.de
Schleswig
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Gründonnerstag und Ostersonnabend wurden einmalig zu Ruhetagen erklärt. Was das genau für Geschäfte des täglichen Bedarfs und den Tourismus im Kreis bedeutet, ist unklar. Foto: Jens Büttner

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Händler und Dienstleister im Kreis Schleswig-Flensburg hängen in der Luft. Das Telefon der IHK steht nicht mehr still.

Üblicherweise sorgen die Osterfeiertage ohnehin für volle Supermärkte am Gründonnerstag und Ostersonnabend. Die neuen Beschlüsse von Bund und Ländern besagen, dass nun auch diese beiden Tage einmalig zu Ruhetagen erklärt werden.

Ob davon auch der Lebensmitteleinzelhandel betroffen, ist nicht eindeutig erläutert. Der Bund-Länder-Beschluss liest sich so, dass zumindest der Gründonnerstag als Ruhetag auch für den Lebensmitteleinzelhandel gilt:

„[…] Deshalb sollen der 1. April (Gründonnerstag) und der 3. April (Samstag) 2021 zusätzlich einmalig als Ruhetage definiert werden […] Es gilt damit an fünf zusammenhängenden Tagen das Prinzip #WirBleibenZuHause. […] Ausschließlich der Lebensmitteleinzelhandel im engen Sinne wird am Samstag geöffnet.“

Wir hängen noch total in der Luft.

Stefan Wesemann, IHK Schleswig

Stefan Wesemann von der Industrie- und Handelskammer in Schleswig sagte am Dienstagvormittag auf Nachfrage unserer Redaktion: „Wir hängen noch total in der Luft und müssen vorerst abwarten, was die Beratungen der Landesregierungen ergeben.“

Unsicherheit bei Einzelhändlern und Dienstleistern

Sein Telefon habe den ganzen Morgen in einer Tour geklingelt. Zahlreiche Schleswiger Einzelhändler und Dienstleister würden nach Antworten suchen, die er ihnen aktuell nicht geben könne. „Die Friseure wissen nicht, ob sie für den Gründonnerstag und Ostersonnabend Termine vergeben können, Einzelhändler des sogenannten täglichen Bedarfs wollen wissen, ob sie schließen müssen.“

Nachdem die Bund-Länder-Runde von Montag bis in den frühen Dienstagmorgen hinein andauerte, konnte die Jamaika-Koalition erst am Dienstagmorgen in die Beratungen über das weitere Vorgehen in Schleswig-Holstein gehen. Ministerpräsident Daniel Günther wird sich voraussichtlich am Nachmittag zu den Ergebnissen äußern.

Bis dahin müsse auch Stefan Wesemann abwarten und die Schleswiger Unternehmer vertrösten. „Es ist ja auch die Frage, ob dann landesweite Beschlüsse gelten, oder den Kreisen – je nach Inzidenz – gewisse Freiheiten eingeräumt würden.“ Da die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Schleswig-Flensburg seit Tagen um die 50er-Marke pendelt, sei die aktuelle Situation besonders schwer einzuschätzen, so Wesemann.

Ähnlich vage formuliert derzeit auch noch Max Triphaus, Geschäftsführer der Ostseefjord-Schlei GmbH (OFS). Aus Mecklenburg-Vorpommern habe er bereits vernommen, dass das Land keinen Sonderweg im Hinblick auf Reisen an Ostern gehen werde. Mecklenburg-Vorpommern hatte, wie Schleswig-Holstein, Überlegungen zum Urlaub im eigenen Bundesland angestrengt. Triphaus: „Im Moment ist man allerdings vor Überraschungen nicht gefeit.“ Ganz ausschließen wolle er die Möglichkeit – Stand jetzt – daher noch nicht.

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