Modellregion Schlei

Urlaub an der Schlei soll bis Mitte Juni erlaubt werden

Urlaub an der Schlei soll bis Mitte Juni erlaubt werden

Urlaub an der Schlei soll bis Mitte Juni erlaubt werden

Gero Trittmaack/shz.de
Schleswig
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Wir müssen draußen bleiben: Manna Biller und Robin Riebesel aus Hamburg genießen nach der Scholle ein Alsterwasser im Außenbereich des Kappelner Lokals „Kombüse“. Foto: Doris Ambrosius

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Das Modellprojekt Schlei soll um vier Wochen verlängert werden. Der Antrag ist in Arbeit, die Chancen stehen gut.

Es ist noch nicht einmal zwei Wochen her, dass die ersten Gäste an die Schlei gekommen sind, um an einem Versuch teilzunehmen: „Sicherer Urlaub mit Einschränkungen funktioniert auch in der Corona-Krise“ lautete die These – und die Zahlen sprechen tatsächlich dafür. Entscheidend sind nicht die fast 10.000 Urlauber, die in die Region gekommen sind – es sind die Infektionszahlen, die die auf vier Wochen angelegte Modellregion zumindest vorläufig zu einem Erfolg gemacht haben.

Und deshalb bereitet Max Triphaus, der Geschäftsführer der Tourismusorganisation Ostseefjord Schlei GmbH, nun auch einen Antrag vor, der eine Verlängerung um vier weitere Wochen bringen soll. Dafür hat er am Mittwoch von Tourismusminister Bernd Buchholz zwar noch kein grünes Licht erhalten, aber immerhin das Signal, dass es gern weitergehen kann, so lange die Corona-Zahlen sich im vorgegebene Rahmen bewegen.

Kein Wunder also dass Triphaus die Zahlen immer parat hat. Sie sind schließlich seine besten Argumente: „Die Kreise Rendsburg-Eckernförde und Schleswig-Flensburg haben schon seit einiger Zeit Inzidenzen von unter 50, und rund um die Schlei liegen wir auf der Angelner Seite bei 45 und in Schwansen bei 41. Das ist unauffällig“, sagt Triphaus.

Wir wollen irgendwann auch wieder in den Regelbetrieb.

Max Triphaus, Geschäftsführer Ostseefjord Schlei GmbH

Aber bei seinen Überlegungen hat der Tourismus-Chef nicht nur die eigene Region und die nächsten vier Wochen im Auge. Es geht um mehr. „Wir wollen auch irgendwann wieder in den Regelbetrieb. Und in dieser Hinsicht sind wir auch eine Blaupause für andere Regionen, die ganz genau hinschauen, wie wir vorgehen und wie das funktioniert.“

Und so findet nicht nur ein reger Austausch mit der Stadt Eckernförde statt, die zwar einem anderen Konzept folgt, aber zur selben Modellregion wie die Schlei gehört. Auch die Projekte an der Westküste, an der Lübecker Bucht und in Büsum sind in Schleswig von Interesse.

Viel gelernt haben die Touristiker bisher vor allem in der eigenen Region. Und da steht für Max Triphaus vor allem die Sicherheit im Vordergrund. „Wir müssen alles daran setzen, die Regeln einzuhalten und die Einhaltung auch bei anderen zu kontrollieren.“

Die zeitliche Verlängerung strebt er mit Selbstbewusstsein voran. Der nächste Schritt sind Gespräche mit dem Gesundheitsamt, das seinen Segen geben muss. Für weitere Erleichterungen der Corona-Beschränkungen dagegen sieht er noch keine Basis – und das, obwohl Eckernförde schon seit Projektbeginn den Betrieb der Innengastronomie erlaubt. „Nach nicht einmal zwei Wochen ist es für uns zu früh, um aus den dortigen Erfahrungen unsere Schlüsse zu ziehen“, sagt Max Triphaus.

Innengastronomie wird bis 16. Mai definitiv nicht erlaubt sein

Und da aus den anderen Modellregionen keine Informationen kommen können, weil diese ihren Start verschoben haben, kommt er zu einem klaren Schluss: Restaurants, Cafés und andere gastronomische Betriebe dürfen ihre Gäste weiterhin unter freiem Himmel bedienen, nicht aber in geschlossenen Räumen. „Eine Öffnung der Innengastronomie wird es in der Modellregion Schlei vor dem 16. Mai definitiv nicht geben“, sagt Max Triphaus. Wie es danach weitergeht, hängt von den Inzidenzzahlen und den Erfahrungen in Eckernförde, Westerland und Büsum ab.

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