MARKTPLATZGESTALTUNG

Brauhaus-Betreiber ruft Gastronomen auf, Ideen einzubringen

Brauhaus-Betreiber ruft Gastronomen auf, Ideen einzubringen

Brauhaus-Betreiber ruft Gastronomen auf, Ideen einzubringen

Constanze Emde/shz.de
Eutin
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Der Marktplatz ist ein Kulturdenkmal in seiner Gesamtheit. Wie die Gastronomen am Platz sich die Gestaltung wünschen, soll in einem Gespräch Anfang Juli mit der Verwaltung besprochen werden. Foto: Constanze Emde

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Ob der Denkmalschutz überhaupt mitspielt bei den Ideen einzelner Gastronomen, die Außengastronomie zu verändern, wird eine Prüfung zeigen. Ein gemeinsames Gespräch mit Verwaltung und Stadtvertretern soll Klarheit bringen.

Wie kann die Außengastronomie generell auf dem Eutiner Marktplatz aussehen? Mit dieser Frage wendet sich Brauhaus-Betreiber Marcus Gutzeit in einem Brief an seine Gastronomie-Kollegen, nachdem er heftigen Gegenwind erntete. Der Grund: Gemeinsam mit seiner Frau bat er die Stadtvertreter vor der Sommerpause um eine Erlaubnis, für eine geplante zusammenhängende Schirmfläche direkt vorm Gebäude und darum, deshalb zwei geplante Bäume nicht zu pflanzen und eine Lampe nicht aufzustellen, die nach der Sanierung dort eigentlich geplant war. 

 

 

 

Für die umliegenden Gastronomen war damit „eine rote Linie“ überschritten. Neben der Kritik am Vorgehen Gutzeits, sie nicht vorab einzubinden, wurde Kritik an der Art und Weise der Planung insgesamt laut. So bemängelte unter anderem Holger Pulvermann vom Stadtcafé, dass seine Mails mit Anregungen und Änderungswünschen bis heute nicht beantwortet seien. Überhaupt fühlten sich die Gastronomen am Platz nicht einbezogen und ausreichend gehört dafür, dass eine Sanierung direkt vor ihrer Haustür stattfinde und die Umbauten für Jahrzehnte blieben. 

 

Bürgermeister Carsten Behnk erklärte auf Nachfrage, dass es zwei Veranstaltungen gegeben habe in 2020. Die Gastronomen aber erinnerten sich nur daran, dass das Gehörtwerden angekündigt, aber nicht umgesetzt wurde. Als es in der Halle der Polizei um den Marktplatz ging, sei das Abschleifen, nicht aber die grundsätzliche Gestaltung mit Blick auf nutzbare Außenflächen gegangen, so der Tenor. 

Der Markt soll attraktiver für alle werden – Machtkampf ist nicht gewünscht

Im Brief an seine Kollegen aber erinnert Gutzeit daran, dass es ihm wie allen darum gehen sollte, den Marktplatz für die Stadt insgesamt attraktiver zu gestalten. Dies gelänge auch mit einer Verlängerung der Saison für die Außengastronomie. „Wir wollen keinen Machtkampf um die Außengastronomieflächen. Wir haben geguckt, wie wir die Fläche am besten nutzen können, sowohl technisch als auch in der Ausnutzung“, schreiben Gutzeits und rufen dazu auf, dass im Vorfeld des geplanten Treffens im Juli sich alle diese Gedanken machen sollten. Jetzt sei der beste Zeitpunkt dafür: Nicht, weil das Brauhaus dies mache, sondern weil nur jetzt die Dinge noch berücksichtigt werden können. 

Mehr Gemeinschaft auf dem Marktplatz für mehr Belebung

„Als Gastronomie-Gemeinschaft-Marktplatz können wir doch die spannendsten Projekte auf die Beine stellen, um den Marktplatz noch mehr zu beleben und unabhängiger von Großveranstaltungen zu werden, die, wie man sieht, auch zwei Jahre lang ausfallen können“, schreibt Gutzeit. 

Inwieweit die geplanten Veränderungen auf dem Eutiner Marktplatz als so wesentlich gelten, dass sie einer denkmalschutzrechtlichen Genehmigung bedürfen, müsse sich zeigen. Sobald etwas aber eine Baugenehmigung benötige, müsse auch der Denkmalschutz beim historischen Brauhaus sowie dem insgesamt als Kulturdenkmal geschützten Eutiner Marktplatz mitreden. Auf Nachfrage heißt es von der unteren Denkmalschutzbehörde: „Eine wesentliche Veränderung der Freifläche Marktplatz durch feste Einbauten wäre mit dem städtebaulichen Aussagewert eines Marktplatzes als Freifläche nicht vereinbar.“ 

 

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