Autoindustrie
Porsche: Starke Geschäftszahlen und eine Elektro-Offensive
Porsche: Starke Geschäftszahlen und eine Elektro-Offensive
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Die Porsche AG verzeichnet 2021 Rekordwerte. Der Autobauer verschärft seine Ziele bei der Elektromobilität und will wegen der Folgen des Ukraine-Krieges Kosten sparen.
Die Porsche AG kann auf ein historisch gutes Geschäftsjahr 2021 zurückblicken. «Das erfolgreichste in der Geschichte von Porsche», sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume bei der Vorstellung des Geschäftsberichts am Freitag in Stuttgart.
Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis seien Bestmarken erreicht worden.
Der Umsatz stieg um mehr als 15 Prozent auf 33,1 Milliarden Euro, das operative Ergebnis um 27 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand 2021 ein Gewinn in Höhe von 4 Milliarden Euro, nach 3,2 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Auch bei den Auslieferungen vermeldete Porsche einen Rekord: Mit weltweit rund 302.000 ausgelieferten Fahrzeugen sei erstmals die Marke von 300.000 Auslieferungen überschritten worden.
Blume verschärfte die eigenen Ziele hinsichtlich der Elektromobilität. «Im Jahr 2030 soll der Anteil aller Neufahrzeuge mit einem vollelektrischen Antrieb bei mehr als 80 Prozent liegen», sagte Blume. Bislang galt diese Zielmarke für vollelektische Modelle und Plug-in-Hybride gemeinsam. 2021 seien knapp 40 Prozent aller ausgelieferten Neuwagen in Europa elektrifiziert gewesen. Bis 2025 soll die Hälfte aller Porsche-Neuwagen elektrifiziert sein - also rein batteriebetrieben oder mit einem Plug-in-Hybrid ausgestattet.
Hoffnung auf Rückkehr zur Diplomatie
Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte Blume, er hoffe auf eine rasche Einstellung der Kampfhandlungen und eine Rückkehr zur Diplomatie. Anfang März hatte Porsche angekündigt, sein Russland-Geschäft wegen des Krieges gegen die Ukraine auszusetzen. Hinsichtlich der Voraussetzungen für eine mögliche Wiederaufnahme des Geschäfts sagte Blume, der Krieg müsse auf Basis gültigen internationalen Rechts niedergelegt werden. «Dann werden wir entscheiden, wie wir damit weiter umgehen», so Blume. Das hänge auch davon ab, welche Regelung es für die Ukraine gebe.
«Vor uns stehen wirtschaftlich und politisch herausfordernde Monate», sagte Finanzvorstand Lutz Meschke. Dennoch halte Porsche an dem Ziel fest, langfristig eine operative Umsatzrendite - also den Anteil des operativen Ergebnisses am Umsatz - von mindestens 15 Prozent abzusichern. «Unsere Taskforce hat bereits erste Maßnahmen ergriffen, die unser Ergebnis absichern», so Meschke.
Porsche habe eine «Kosten-Etikette» erlassen, so Meschke weiter. Demnach würden keine Ausgaben getätigt, die nicht unbedingt notwendig seien. Zukunftsweisende Projekte in Richtung Elektrifizierung, Dekarbonisierung und Digitalisierung seien davon nicht betroffen. «Bei allen anderen Themen sehen wir zu, dass wir bei den Kosten nochmal deutlich zurückfahren im Vergleich zu den Vorjahren», sagte Meschke.
Hinsichtlich des möglichen Börsengangs der Porsche AG sagte Meschke, er begrüße die Entscheidung der Konzernmutter Volkswagen sehr, diesen zu prüfen. «Wir sind davon überzeugt, dass ein sehr, sehr großes Potenzial für eine Win-win-Situation für alle beteiligten Parteien besteht.» Der Kapitalmarkt schätze homogene und fokussierte Geschäftseinheiten. Je höher ein Unternehmen bewertet sei, desto besser seien die Finanzierungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume. Die Entscheidung über einen Börsengang liege jedoch allein bei den Gremien der Volkswagen AG, deshalb könne man keine weiteren Angaben zu diesem Thema machen.