HOFFEN AUF GOLDENEN HERBST

A7-Ausbau in SH: Einige Bauabschnitte schneller fertig als geplant

A7-Ausbau in SH: Einige Bauabschnitte schneller fertig als geplant

A7-Ausbau in SH: Einige Bauabschnitte schneller fertig als geplant

shz.de/Kay Müller
Quickborn
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Der A7-Ausbau geht schneller als gedacht. Foto: Michael Ruff/shz

In vier Monaten soll der sechsstreifige Ausbau der Autobahn komplett fertig sein – ein Besuch auf der Baustelle.

Es ist eigentlich ein bisschen laut zum Reden. Florian Zettel steht auf der Autobahn 7 zwischen Quickborn und Bönningstedt (Kreis Pinneberg) und versucht es trotzdem. Denn der Sprecher von Via Solutions Nord, die den sechsstreifigen Ausbau der A7 zwischen Hamburg und Bordesholm koordiniert, will erklären, was in diesem Bauabschnitt 6 noch erledigt werden muss, bis in einigen Wochen der Verkehr wieder rollen kann. „Wir haben hier im wesentlichen nur noch Restarbeiten“, sagt Zettel gegen den Lärm einiger Radlader, die durch das Baufeld fahren, und eines Betonfertigers, der an der Grenze zur Gegenfahrbahn steht.

Der Ausbau der A7 geht in seine letzte Phase, genau in vier Monaten sollen die Autos nach vier Jahren Bauzeit über alle sechs neu betonierten Fahrbahnen rollen. „Unser Ziel ist es, in einigen Bauabschnitten früher fertig zu werden“, sagt Zettel. „Große Probleme sind eigentlich nicht mehr zu erwarten – jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.“

Das hat den Bauarbeitern in den vergangenen Wochen immer mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im Herbst und im Frühjahr war es oft zu nass zum Betonieren, im trockenen Sommer konnte das trotz der Strapazen für die Bauarbeiter zum Teil wieder aufgeholt werden. Im Frühjahr musste an mehreren Stellen in so genannten Regenfeldern der Beton noch einmal erneuert werden, weil er zu feucht geworden war. „Und in diesem Jahr hatten wir auch ein so genanntes Hitzefeld“, sagt Zettel und deutet auf die Fahrbahn vor sich. Dort schimmert der Beton ein wenig dunkler als anderswo. „Der Belag ist wegen der starken Hitze zu schnell getrocknet und dadurch uneben geworden – zum Glück nur auf einer Länge von 65 Metern“, sagt Zettel. Bei der Qualitätskontrolle sei das aufgefallen, der Beton ausgetauscht worden. „War kein Drama und hat uns nicht aus dem Zeitplan gebracht“, sagt Zettel.

Strecke von Großenaspe bis Hamburg fast fertig

Wenn man mit ihm über die A7 fährt, sind an vielen Stellen noch große Baustellen zu sehen. Lastwagen fahren über die noch unfertigen Fahrbahnen, Bagger bewegen gewaltige Erdmassen. Mit schwerem Gerät wird Beton und Asphalt verlegt, Brückenbauten sind noch nicht fertig. „Das wird aber alles“, verspricht Zettel. In einigen Wochen könnten die Bauabschnitte 5 und 6 freigegeben werden. Schon im November könnte die Autobahn von Großenaspe bis Hamburg auf drei Spuren je Richtung fertig sein. „Das wird die Autofahrer gerade in dem sensiblen und stauanfälligen Bereich rund um Hamburg entlasten“, glaubt Zettel. Zwar bleibe die Tunnelbaustelle in Hamburg ein Nadelöhr, aber in Schleswig-Holstein soll alles gut laufen.

Verzögerungen beim Tunnelbau in Schnelsen

Ursprünglich sollte der Tunnel-Abschnitt auch Ende 2018 fertig sein. Davon ist Via Solutions aber schon vor längerer Zeit abgerückt und hat eine um ein halbes Jahr längere Bauzeit angekündigt. „Wir werden aber nicht Ende Juni fertig werden“, sagt Zettel. Wann genau im zweiten Halbjahr 2019 der Tunnel frei ist, sei noch unklar.

Abgeschlossen wird die 65 Kilometer lange A7-Baustelle aber erst, wenn im Abschnitt 2 bei Neumünster alles fertig ist. „Dort sind viele Brücken, an denen gebaut wird, da werden wir noch bis Dezember zu tun haben“, sagt Zettel.

Bis dahin werden die Arbeiter noch einige Kilometer Betonschutzwand gießen müssen, die die Fahrbahn zur Mitte begrenzen. Die Wände, die die Leitplanken ersetzen, werden aus so genanntem Vor-Ort-Beton über Bewehrungsseile aus Stahl gegossen und geformt, später werden Fugen als Sollbruchstellen hineingeschnitten, damit der Beton stabiler wird. Das Ganze geht zentimeterweise voran. Die Acht-Kubikmeter-Ladung eines Betonmischers reicht für 24 Meter Fahrbahnbegrenzung.

Aber am Ende wird es vor allem daran hängen, ob die Arbeiter die Fahrbahnen markieren können. Das geht nur, wenn es trocken und nicht zu kalt ist. Zettel hofft deshalb auf einen goldenen Herbst. „Denn wir können die Autobahn komplett fertig gebaut haben – wenn die Markierung nicht drauf ist, können wir sie leider nicht freigeben.“

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