Schleswig-Holstein

Bürgermeister stellt nach Zugunglück Strafanzeige

Bürgermeister stellt nach Zugunglück Strafanzeige

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dpa/lno
Alt Duvenstedt
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Alt Duvenstedt: Ein mit einer Ramme beladener Sattelzug steht nach der Kollision mit einem Zug auf einem Bahnübergang. Bei dem Bahnunfall nahe Rendsburg sind mehrere Menschen verletzt worden. Foto: Carsten Rehder /dpa

Nach dem Zusammenstoß eines Regionalzugs mit einem Schwerlaster in Alt Duvenstedt gibt es Streit zwischen der Gemeinde und dem Netzbetreiber Tennet. Der Bürgermeister der Gemeinde hat Strafantrag gegen Unbekannt wegen Gefährdung des Eisenbahnverkehrs gestellt.

Nach dem Zusammenstoß eines Regionalzugs mit einem Schwerlaster in Alt Duvenstedt ist Streit zwischen der Gemeinde und dem Netzbetreiber Tennet entbrannt. Er habe Strafantrag gegen Unbekannt wegen Gefährdung des Eisenbahnverkehrs gestellt, sagte Bürgermeister Peter Orda (SPD) am Freitag. „Ich möchte wissen, warum die Expertenempfehlung von vor Ort keine Beachtung gefunden hat." Die Gemeinde habe dem Netzbetreiber Tennet empfohlen, den Bahnübergang wegen eines früheren Vorfalls nicht mehr zu nutzen. Zuvor hatten Medien darüber berichtet. Der Schwerlaster gehörte einem Dienstleister, der im Auftrag von Tennet unterwegs war.

Vor eineinhalb Jahren habe ein Lkw an dem Bahnübergang eine Oberleitung abgerissen, sagte Orda. Einen neuen Vorfall habe er verhindern wollen. „Wir können froh sein, dass es bei dem Zugunglück keine Toten gegeben hat."

Ein Sprecher des Netzbetreibers wies die Vorwürfe zurück. Das Ansinnen des Bürgermeisters sei zwar bekannt gewesen. Darüber hätten jedoch die Behörden zu befinden. „Es gibt und gab zu keiner Zeit eine Absprache zwischen Tennet und der Gemeinde Alt Duvenstedt oder dem Bürgermeister oder irgendeinem Dritten im Zusammenhang mit Schwertransporten über den genannten Bahnübergang." Der Netzbetreiber dürfe behördlich festgelegte und vorgeschriebene Transportrouten nicht verändern. 

Warum der Schwerlaster am Mittwochmorgen auf dem Bahnübergang stand, als der Zug kam, ist weiterhin unklar. Bei dem Unfall wurde sieben Menschen schwer und sechs leicht verletzt. Reisende müssen sich auf der Strecke Flensburg-Rendsburg noch tagelang auf Behinderungen einstellen.

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