Corona-Pandemie

Daniel Günther will kommende Woche Regierungserklärung abgeben

Daniel Günther will kommende Woche Regierungserklärung abgeben

Daniel Günther will Regierungserklärung abgeben

Gerrit Hencke/shz.de
Kiel
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Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther Foto: dpa

Der Ministerpräsident appelliert an die Bürger und Bürgerinnen: „Ohne Vorsicht und Rücksichtnahme geht es nicht“.

Ministerpräsident Daniel Günther wird in der kommenden Woche im Landtag eine Regierungserklärung zur Corona-Pandemie abgeben. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung der Staatskanzlei hervor.

In einer am Freitagnachmittag verbreiteten Videobotschaft appellierte der Ministerpräsident an alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner, weiterhin umsichtig zu handeln und aufeinander acht zu geben. Er dankte allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern für das bisherige engagierte Zusammenwirken. Nur deshalb sei das Land in den vergangenen Monaten gut durch die Pandemie gekommen.

Günther appelliert an Schleswig-Holsteiner

Politik der Landesregierung bleibe es, alles zu unternehmen, um eine weitere Ausbreitung des Virus mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu verhindern, unterstrich Günther.

Ohne die Mithilfe der Bevölkerung werde dies jedoch nicht gehen. „Ich bitte alle Mitbürgerinnen und Mitbürger um Vorsicht und Rücksichtnahme“, sagte der Ministerpräsident. Niemand dürfe jetzt in Pandemiemüdigkeit verfallen.

"Ich weiß, das ist für jeden Einzelnen eine Herausforderung. Doch lassen sie uns den Weg gemeinsam gehen. Erinnern wir uns daran, wie wir die Infektionszahlen im Mai erfolgreich haben eingrenzen können. Geben wir aufeinander acht. Halten wir uns an die Regeln. Helfen wir alle daran mit, eine weitere Ausbreitung der Infektion zu vermeiden", so Günther

 „Wichtig war, ist und bleibt dabei die Einhaltung der AHA plus AL-Regeln: Halten wir Abstand, achten wir auf Hygiene und betrachten die Alltagsmaske nicht als Last, sondern als Schutz für uns selbst und unsere Mitmenschen“, sagte Günther und fügte hinzu:

"Nur, wenn wir vernünftig bleiben – und die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung verhält sich so – können wir unsere und die Gesundheit anderer schützen und weitere Einschränkungen unserer persönlichen Freiheit vermeiden", sagt der Ministerpräsident.

 „Tragen wir die Masken auch im Freien immer dann, wenn Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Und wichtig ist jetzt auch, dass wir dort, wo Menschen zusammenkommen, gerade in dieser Jahreszeit, regelmäßig lüften. Nutzen wir auch die Corona-App, um das Nachverfolgen von Kontakten besser zu ermöglichen und das Unterbrechen von Infektionsketten zu erleichtern.“

Auf nicht notwendige Reisen und Zusammenkünfte verzichten

Günther appellierte erneut eindringlich an alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner zu prüfen, ob private Reisen und Zusammenkünfte wirklich notwendig seien. „Die Lage ist ernst, die Infektionszahlen werden weiter steigen.“ Darauf deute die Entwicklung in Deutschland wie in allen europäischen Ländern hin. Ein Ende der Pandemie sei nicht in Sicht.

Zu den Vorgaben für Reisende aus innerdeutschen Risikogebieten erklärten Günther sowie seine beiden Stellvertreter, Finanzministerin Monika Heinold und Gesundheitsminister Heiner Garg, man habe das Thema mit der Expertenrunde der Landesregierung intensiv beraten. Fest stehe, dass Reiseverkehr ein Faktor für die Ausbreitung des Virus sei. Inwieweit das Instrument der Beherbergungseinschränkungen zur wirksamen Eindämmung des Infektionsgeschehens durch Reisen beitragen könne, sei nicht abschließend geklärt. Am kommenden Montag werde sich die Koalitionsrunde in Kiel mit dem Thema befassen.

Die Krankenhäuser und Kliniken seien aktuell noch deutlich von ihrer Belastungsgrenze für die Behandlung von Covid-Patienten entfernt, sagte Heiner Garg. „Sorgen wir alle gemeinsam dafür, dass dies so bleibt. Bei alledem gibt es auch Hoffnung. Schon sehr bald sollen Schnelltests zur Verfügung stehen. Diese können etwa in Pflegeheimen und Krankenhäusern eingesetzt werden. Ich setze darauf, dass wir so mögliche Risikoherde deutlich schneller und besser unter Kontrolle bekommen.“

Beherbergung in SH dank Schnelltests bald möglich

Außerdem stünden die Zeichen gut bei der Entwicklung von Impfstoffen, die vielleicht schon Anfang des nächsten Jahres zur Verfügung stehen könnten. Schleswig-Holstein bereite sich gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung auf die Einrichtung von Impfzentren vor.

Garg erinnerte zugleich daran, dass mit einem negativen Testergebnis die Beherbergung in Schleswig-Holstein auch für Einreisende aus Hochinzidenzgebieten möglich ist. Sobald Antigen-Schnelltests verfügbar seien, können auch diese genutzt werden, um einen negativen Nachweis zu erbringen und damit eine Beherbergung im Land zu ermöglichen.

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