Raumfahrt

Luftfahrtbehörde: Branson-Raumschiff muss am Boden bleiben

Luftfahrtbehörde: Branson-Raumschiff muss am Boden bleiben

Luftfahrtbehörde: Branson-Raumschiff muss am Boden bleiben

dpa
Washington
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Richard Branson, Unternehmer aus Großbritannien, beantwortet während einer Pressekonferenz im Spaceport America Fragen. Foto: Susan Montoya Bryan/AP/dpa

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Er wollte Jeff Bezos überholen - nun folgt der Dämpfer. Showman und Unternehmer Branson habe bei seinem Flug ins All die vorgeschriebene Route verlassen - nun hat sein Raumschiff erstmal Startverbot.

Das Raumschiff «SpaceShipTwo» von Richard Branson darf nach Problemen bei einem Testflug mit dem britischen Milliardär an Bord zunächst nicht mehr starten.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA verfügte einer Mitteilung vom Donnerstag zufolge, dass das Flugobjekt bis zum Abschluss einer Untersuchung nicht starten dürfe. Das Raumschiff des Briten war der FAA zufolge bei dem aufsehenerregenden Flug Bransons im Juli «von seiner Flugsicherungsfreigabe abgewichen».

Zuvor hatte das Magazin «New Yorker» berichtet, dass es bei dem Flug Bransons mit seiner Crew in 86 Kilometern Höhe Komplikationen gegeben habe. Das Raumschiff sei bei dem nur wenige Minuten langen Trip außerhalb des ihm zugewiesenen Luftraum-Korridors geflogen, einem Sprecher von Bransons Firma Virgin Galactic zufolge für fast zwei Minuten.

Der heute 71-jährige Branson, der als Abenteurer und Showman bekannt ist, war Mitte Juli mit zwei Frauen und drei Männern zu einem Kurztrip ins All aufgebrochen. Das Raumschiff war zunächst unter einem Mutterflugzeug auf eine Höhe von etwa 14 Kilometer gebracht und dann abgesetzt worden. Danach zündete das Triebwerk und beschleunigte das Raumfahrzeug während eines steilen Aufstiegs den Angaben zufolge auf mehr als die dreifache Schallgeschwindigkeit, was mehr als 3700 Stundenkilometern entspricht.

Ziel von Branson - und auch von Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Chef Elon Musk - ist es, ins Geschäft mit dem Weltraumtourismus einzusteigen. Bransons All-Trip war auch ein gelungener PR-Coup gegen seinen Konkurrenten Bezos: Der reichste Mann der Welt hatte zuvor seinen Flug ins Weltall am 20. Juli mit großem Aufwand beworben - dann kam Branson und kündigte an, dass er neun Tage früher fliegen werde. Das erhöhte auch den Druck, seinen Flug erfolgreich und ohne Zwischenfälle durchzuführen. Ein Abbruch der Mission hätte sich negativ auf die Geschäftspläne des Unternehmens auswirken können.

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