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Zweisprachige Straßenschilder im Nordschleswig-Viertel in Köln

Zweisprachige Straßenschilder im Nordschleswig-Viertel in Köln

Zweisprachige Schilder im Nordschleswig-Viertel in Köln

kj
Köln
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Die Bezirksvertretung hat auf Antrag der Fraktion die Linke den Beschluss gefasst, Straßenschilder mit geschichtlichen Informationen zu ergänzen. Foto: Samuel Zeller/Unsplash

Die Linke hat in Köln einen Antrag gestellt, dass die Straßenschilder im Neuehrenfelder Nordschleswig-Viertel mit erklärenden Tafeln versehen werden. Diesem Antrag ist nun stattgegeben worden.

Ungefähr 600 Kilometer von Nordschleswig entfernt gibt es in Köln im Stadtteil Neuehrenfeld ein Nordschleswig-Viertel. Die Linken-Fraktion hat den Bezirksbürgermeister und die Oberbürgermeisterin gebeten, einen Antrag auf die Tagesordnung zu setzen, bei dem es um die Straßennamen in diesem Viertel geht. Im Fokus stand die Beschilderung der Apenrader Straße, der Gravensteiner Straße, der Hadersleber Straße, der Hellewatter Straße, der Rothenkruger Straße, der Sonderburger Straße und die Tondernstraße.

Bei der Sitzung der Bezirksvertretung Ehrenfeld wurde daraufhin am 7. September beschlossen, dass die Verwaltung beauftragt wird, die Straßenschilder im Neuehrenfelder Nordschleswig-Viertel um Hinweistafeln zu ergänzen, die in angemessener Form die dänischen Namen der Orte sowie den Benennungskontext beinhalten.

Grund für den Antrag

In der Begründung der Linken heißt es: „Nach dem Ersten Weltkrieg, in den 1920er Jahren, waren sieben Straßen im Geiste von Revanchismus und Nationalismus nach Orten benannt wurden, die nach Volksabstimmungen im Jahr 1920 an Dänemark abgetreten worden waren. 2020 jähren sich nicht nur die Volksabstimmungen zum einhundertsten Male, sondern auch die Bonn-Kopenhagener Erklärung. 1955 räumten die dänische und die deutsche Regierung mit diesem Abkommen ihren jeweiligen Minderheiten beiderseits der Grenze weitgehende Rechte ein. Die Erklärung stellte einen Meilenstein für Minderheitenpolitik in ganz Europa dar.“

Was ist Revanchismus?

Politik, die auf die Rückgewinnung in einem Krieg verlorener Gebiete oder die Annullierung aufgezwungener Verträge mit militärischen Mitteln ausgerichtet ist.

Die Partei ergänzt: „2020 wäre es an der Zeit, mit ergänzenden Hinweistafeln, die Benennungskontext darzustellen und damit dem Revanchismus ein friedliches Miteinander im Grenzland in Vielfalt gegenüber zu stellen. Denn die Bonn-Kopenhagener Erklärung stellt einen ersten Startpunkt zur Überwindung von Grenzen dar. Hierzu stehen die gegenwärtigen Grenzschließungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in einem deutlichen Gegensatz.“

 

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