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Abriss von Hotel-Trümmern geht nach Leichenbergung weiter

Abriss von Hotel-Trümmern geht nach Leichenbergung weiter

Abriss von Hotel-Trümmern geht nach Leichenbergung weiter

dpa
Kröv
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Der geborgene Tote wurde in einem Leichenwagen vom Unglücksort transportiert. Foto: Lando Hass/dpa

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Wie konnte es zu dem folgenschweren Hotel-Einsturz in Kröv an der Mosel kommen? Nachdem der zweite Leichnam aus den Trümmern geborgen ist, steht die Unglücksursache im Mittelpunkt.

Nach der Bergung des zweiten Toten aus den Trümmern des eingestürzten Hotels im Mosel-Ort Kröv konzentriert sich der Einsatz nun auf die Ursachensuche. Dafür gingen die Abrissarbeiten weiter. Sie dienen auch der Erstellung eines Gutachtens zur Unglücksursache. Es gehe zudem darum, die Einsturzgefahr zu bannen, sagte eine Polizeisprecherin. Auch müsse verhindert werden, dass die von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Einsturzstelle von Unbefugten betreten werde. 

In der Nacht war der zweite Tote geborgen worden, bei ihm handelte es sich um den vermissten Hotelbetreiber, wie die Polizei mitgeteilt hatte. Der Mann war 59 Jahre alt. Neben dem Hotelbetreiber kam eine 64 Jahre alte Frau ums Leben, deren Körper bereits zuvor geborgen worden war. Bei ihr handelte es sich nach Polizeiangaben um einen Hotelgast. 

Insgesamt wurden bei dem Unglück neun Menschen verschüttet, darunter auch ein zweijähriges Kind. Die sieben Überlebenden waren teils nach Stunden in den Trümmern von den Einsatzkräften verletzt gerettet worden. Fünf weitere Betroffene hatten sich bereits zuvor selbst in Sicherheit bringen können.

Gutachter setzt Ursachenforschung am Montag fort - «neue Phase»

Die Arbeiten sollten zunächst noch bis zum frühen Abend weitergehen, ob sie auch am Sonntag wieder aufgenommen werden, war zunächst unklar. Auch wie lange die Abrissarbeiten insgesamt dauern, ist noch offen. Es gehe nun darum, den Dachgiebel und das Dach abzutragen und den Schutt beiseite zu räumen, damit der Gutachter, der die Unglücksursache untersucht, «am Montag in die nächste Phase eintreten kann», sagte die Polizeisprecherin. Dabei komme auch wieder ein langarmiger Kran einer Spezialfirma zum Einsatz. Für die Entsorgung von Trümmern und Schutt würden Container bereitgestellt.

Bei den Arbeiten sei momentan mit keiner erhöhten Staubentwicklung mehr zu rechnen, so dass die ursprüngliche Aufforderung, im Umkreis von 150 Metern um die Unglücksstelle Fenster und Türen geschlossen zu halten, bis auf Weiteres aufgehoben werden könne, hatte die Polizei mitgeteilt.

Unglück trifft Weinort an der Mosel hart

Den Weinort im rheinland-pfälzischen Landkreis Bernkastel-Wittlich hat der Hoteleinsturz hart getroffen. An diesem Sonntag ist ein Gottesdienst zum «gemeinsamen Innehalten und Haltgeben» geplant. Jeder sei willkommen, hieß es in der Einladung der Polizeiseelsorge.

Bei den Bergungs- und Abrissarbeiten hatte sich am Donnerstag der Gutachter an der Unglücksstelle ein eigenes Bild gemacht, auch am Freitag war der Experte vor Ort. Er hatte den Abriss auch empfohlen, um den verbliebenen Toten sicher bergen zu können.

An dem Gebäude war ein ganzes Stockwerk in sich zusammengebrochen. Die Unglücksursache ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und den Gutachter damit beauftragt, herauszufinden, wie das Unglück passieren konnte.

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