Mühlhausen
Deutsches Bratwurstmuseum nach Umzug eröffnet
Deutsches Bratwurstmuseum nach Umzug eröffnet
Deutsches Bratwurstmuseum nach Umzug eröffnet
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Der Besucherandrang war an der alten Wirkungsstätte nicht mehr zu bewältigen. Jetzt aber können Fans der Thüringer Bratwurst aufatmen.
Nach mehrjähriger Pause hat Thüringens kulinarisches Aushängeschild, die Bratwurst, wieder ein Museum. Am Rande des Stadtwaldes von Mühlhausen eröffnete das nach Angaben der Betreiber erste Deutsche Bratwurstmuseum an seinem neuen Standort.
Bis 2019 war das vom Verein «Freunde der Thüringer Bratwurst» getragene Museum in Holzhausen (Ilm-Kreis) beheimatet, geriet aber dort mit zuletzt jährlich rund 70.000 Besuchern an seine Kapazitätsgrenzen. Mit dem Umzug nach Mühlhausen hat sich die Ausstellungsfläche nun mehr als verdoppelt.
Wiegemesser, Fleischwolf und Wurstspritze
Die Schau spürt mit Augenzwinkern und humoristischen Seitenhieben dem Thüringer Kult um die Wurst und der Herstellung nach. Gezeigt werden Dokumente, Schlachterausrüstung und Gerätschaften wie Wiegemesser, Fleischwolf und Wurstspritze. Aber auch Wissenswertes über Historie sowie Kunst, Kurioses und Kitsch erwartet die Besucher. Auf dem vier Hektar großen Gelände gibt es zudem ein «Wursthaus» mit 120 Plätzen für Veranstaltungen und Feiern, einen Schau- und Gewürzgarten, einen Kinderbauernhof und ein Tiergehege.
Nach Vereinsangaben wurden rund fünf Millionen Euro in den neuen Standort investiert. Die Bauarbeiten begannen vor rund drei Jahren und wurden durch Corona-Pandemie, Inflation und Handwerkermangel erschwert.
Parmaschinken, Champagner und die Wurst
Die Thüringer Bratwursttradition ist nach Vereinsangaben mehr als 600 Jahre alt. Erstmals erwähnt wurde die Thüringer Bratwurst in einem Rechnungsbuch des Arnstädter Jungfrauenklosters aus dem Jahr 1404. Seit 2003 ist die überwiegend aus Schweinefleisch bestehende Thüringer Rostbratwurst von der EU als regionale Spezialität geschützt. Seither steht sie auf einer Ebene mit Parmaschinken und Champagner.
In Thüringen werden jährlich etwa 42.000 Tonnen des geschützten Wurstklassikers hergestellt. Damit hat sich die Produktion im Freistaat seit 2003 von damals rund 20.000 Tonnen mehr als verdoppelt. Laut dem Herkunftsverband Thüringer und Eichsfelder Wurst und Fleisch gibt es rund 90 zertifizierte Hersteller der Thüringer Rostbratwurst.
Das Thüringer Museum war 2006 in Holzhausen eröffnet worden und war laut Verein seinerzeit das erste Bratwurstmuseum in Deutschland - die Konkurrenz-Bratwurstregion Nürnberg zog erst später nach.