Kriminalität

Großrazzia wegen Tausender illegal gebuchter Bahntickets

Großrazzia wegen Tausender illegal gebuchter Bahntickets

Großrazzia wegen Tausender illegal gebuchter Bahntickets

dpa
Traunstein/München
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Seit 2020 laufen die Ermittlungen gegen mutmaßliche Computerbetrüger. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

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Bei einer Großrazzia ist die Polizei gegen mutmaßliche Computerbetrüger vorgegangen. Es geht um illegal gebuchte Bahntickets - und einen sechsstelligen Schaden.

Bei einer Großrazzia wegen Tausender mit ergaunerten Kreditkartendaten gebuchter Bahntickets sind am Mittwoch fünf Verdächtige verhaftet worden.

350 Polizeibeamte durchsuchten 16 Objekte in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt, wie Bundespolizei und Staatsanwaltschaft Traunstein mitteilten. Insgesamt führen die Ermittler 20 Beschuldigte, die sich teilweise auch in anderen europäischen Ländern aufhalten sollen.

Die mutmaßlichen Computerbetrüger sollen mit durch Phishing ergaunerten Kreditkartendaten seit 2018 insgesamt 13.300 Bahntickets gebucht haben. Der Bahn entstand dadurch laut Polizei ein Schaden von rund 450.000 Euro, weil die Tickets nicht bezahlt wurden. Die Karten sollen die Verdächtigen für sich selbst genutzt oder mit Hilfe sozialer Medien an ein Netzwerk von 2500 Kunden verkauft haben.

Ausgangspunkt der seit 2020 laufenden Ermittlungen bei einer für die Bekämpfung von Computerbetrug eingerichteten Ermittlungsgruppe der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München war ein Hinweis der Bahn. Das Amtsgericht Traunstein erließ 21 Durchsuchungsbeschlüsse und fünf Haftbefehle. Die Staatsanwaltschaft Traunstein war eigenen Angaben für das Verfahren zuständig, weil mindestens ein Teil der Hauptverdächtigen in ihrem Zuständigkeitsbereich wohnt.

Nähere Angaben zu den durchsuchten Objekten machten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht. Die Maßnahmen, bei denen laut Polizei umfangreiches Beweismaterial wie Smartphones und Computer sichergestellt wurden, hatten am Mittwoch in den frühen Morgenstunden begonnen, dauerten am Vormittag aber noch an.

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