Justiz

Haftstrafe wegen Vergewaltigung bei Fesselspielen

Haftstrafe wegen Vergewaltigung bei Fesselspielen

Haftstrafe wegen Vergewaltigung bei Fesselspielen

dpa
München
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Der Angeklagte (m.) ist vom Landgericht München zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Foto: Matthias Balk/dpa

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Mehrfach lief der Sex einvernehmlich ab, als ein Mann und eine Frau Vergewaltigungsfantasien auslebten. Bis der Mann das «Safeword» der Frau ignorierte. Dafür komme nur eine Gefängnisstrafe in Frage, urteilte der Richter.

Ein 39-Jähriger hatte bei Rollen- und Fesselspielen das eindeutige Stoppzeichen der Frau ignoriert - das Landgericht München II verurteilte ihn deshalb nun wegen besonders schwerer Vergewaltigung und Freiheitsberaubung zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Täter und Opfer hatten sich zuvor mehrfach einvernehmlich zum Ausleben sexueller Fantasien getroffen. Bei «Rapegames» setzten sie in Rollenspielen Vergewaltigungsszenarien um. Bei einem der Treffen jedoch setzte sich der Mann über die Grenzen der Frau hinweg, wie das Gericht mitteilte.

Als Sicherheitsvorkehrung hatten die beiden nämlich ein sogenanntes Safeword vereinbart: Der Mann sollte sofort aufhören, wenn die Frau «schwarzes Herz» sagt. Bei einem Treffen in Egling (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) im Jahr 2022 hielt sich der 39-Jährige auch zunächst an diese Regel, als die Frau das Safeword nutzte - um sie anschließend aber erneut zu fesseln und sie trotz des wiederholten Stopp-Signales mit einer Peitsche zu schlagen und zu vergewaltigen.

Der Angeklagte hatte im Prozess die Vorwürfe eingeräumt und im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs auch Schmerzensgeld an die Frau gezahlt. Doch weil er ein besonderes Vertrauensverhältnis ausgenutzt habe, sei angesichts der konkreten Tatumstände keine Bewährungsstrafe mehr vertretbar gewesen, führte der Vorsitzende Richter in seinem Urteil vom vergangenen Freitag aus.

Das Urteil wegen besonders schwerer Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung ist noch nicht rechtskräftig. Verteidigung und Staatsanwaltschaft können bis zum 20. Oktober Revision zum Bundesgerichtshof einlegen. Die Anklage hatte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten gefordert, die Verteidigung eine Bewährungsstrafe von höchstens zwei Jahren.

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