Schifffahrt

Havarist vor Gibraltar: Abpumpen von Treibstoff schwierig

Havarist vor Gibraltar: Abpumpen von Treibstoff schwierig

Havarist vor Gibraltar: Abpumpen von Treibstoff schwierig

dpa
Gibraltar
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Der Frachter ist nach der Kollision auf Grund gesetzt worden. Foto: Nono Rico/EUROPA PRESS/dpa

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126 Tonnen Schweröl lagern im vorderen Tank. Das Abpumpen wird nicht ganz einfach. Zudem besteht die Gefahr, dass das Schiff in zwei Teile zerbrechen könnte.

Bergungsspezialisten haben am Samstag das schwierige Abpumpen großer Mengen Treibstoffs aus einem bei Gibraltar auf Grund liegenden Frachter fortgesetzt. Ein Tank im hinteren Bereich der «OS 35» sei fast leer, teilte die Regierung des britischen Überseegebiets am Südzipfel Spaniens mit.

Einige Strände des Affenfelsens, wie Gibraltar auch genannt wird, sowie im angrenzenden Spanien wurden jedoch schon mit Treibstoff verschmutzt, auf dem Meer waren schimmernde Ölschlieren zu sehen. Die Behörden verhängten Bade- und Fischereiverbote. Helfer reinigten Küstenbereiche und mit Öl verschmutzte Seevögel.

Der 178 Meter lange Massengutfrachter war am späten Montagabend aus ungeklärter Ursache mit einem Flüssiggastanker kollidiert und danach wegen Wassereinbruchs vor einem Strand in seichtem Wasser auf Grund gesetzt worden.

Das Leeren des vorderen Tanks mit 126 Tonnen Schweröl werde schwierig, weil der Bug unter Wasser liege, betonte die Regierung in Gibraltar. Zudem besteht die Gefahr, dass das Schiff, dessen Rumpf sich bereits verzogen hat, durch die sich beim Abpumpen ändernden Lastverteilungen in zwei Teile zerbrechen könnte. Die Lage sei derzeit aber wegen ruhiger See «stabil», betonte die Regierung.

250 Tonnen Diesel an Bord waren bereits am Freitag bis auf einen Rest von fünf Tonnen für den Betrieb der Anlagen des Schiffes abgepumpt worden. Zudem waren nach früheren Angaben auch 27 Tonnen Schmierstoffe an Bord.

Ein von der Polizei Gibraltars festgenommenes Besatzungsmitglied der «OS 35» wurde inzwischen gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt, wie die Zeitung «Gibraltar Chronicle» unter Berufung auf die Polizei schrieb. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll es sich um den Kapitän des Schiffs unter der Flagge des Pazifik-Inselstaates Tuvalu handeln.

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