Ex-Nationalspieler

Klage gegen Boateng nach Aussagen über Ex-Partnerin

Klage gegen Boateng nach Aussagen über Ex-Partnerin

Klage gegen Boateng nach Aussagen über Ex-Partnerin

dpa
Berlin/München
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Ein Berliner Gericht prüft eine Klage gegen Ex-Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng wegen Äußerungen über eine Ex-Partnerin. (Archivbild) Foto: Peter Kneffel/dpa

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Nach Beziehungen hat der Fußball-Nationalspieler mehrfach Ärger mit der Justiz. Nach einem Strafprozess in München geht es in Berlin nun um eine Unterlassungsklage.

Der Streit um Äußerungen des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Jérôme Boateng über seine Ex-Partnerin Kasia Lenhardt geht in die nächste Runde. Das Berliner Kammergericht prüft am Donnerstag (14.00 Uhr) im Berufungsprozess eine Unterlassungsklage der Mutter des Models, das im Februar 2021 gestorben ist. Das Berliner Landgericht hatte Boateng im November 2022 in erster Instanz eine Äußerung untersagt. Der Mutter geht es in der Klage jedoch um insgesamt sechs Aussagen. 

Zuletzt hatte ein Strafprozess gegen Boateng für Schlagzeilen gesorgt. Das Landgericht München I verwarnte ihn wegen vorsätzlicher Körperverletzung und verhängte eine Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 5000 Euro unter Vorbehalt. Ähnlich wie bei einer Freiheitsstrafe auf Bewährung muss der 35-Jährige diese 200.000 Euro nur zahlen, sollte er gegen seine Auflagen verstoßen. Die Münchner Staatsanwaltschaft akzeptiert das Urteil allerdings nicht und hat Revision eingelegt.

Mutter von Ex-Freundin kämpft vor Gericht 

In Berlin möchte unterdessen die Mutter seiner Ex-Freundin Kasia eine weitere Verbreitung eines «Bild»-Interviews verhindern. «Ihr geht es darum, Äußerungen über ihre verstorbene Tochter, die Unwahrheiten beinhalten, zu unterbinden», erklärt ihr Rechtsanwalt Markus Hennig. «Boateng hat die Unwahrheit gesagt und damit Kasia Lenhardt den sozialen Medien zum Fraß vorgeworfen.» 

In dem Verfahren gehe es vor allem darum, das sogenannte postmortale Persönlichkeitsrecht weiterzuentwickeln. «Die bisherige Rechtsprechung trägt dem digitalen Zeitalter nicht Rechnung», so Hennig. Bislang sind die Hürden für Hinterbliebene höher, als wenn Betroffene selber zu Lebzeiten gegen Äußerungen vorgehen. 

Vor Verhandlungsbeginn soll es vor dem Gerichtsgebäude eine Kundgebung unter dem Titel «Demo gegen Gewalt gegen Frauen» geben, zu der auch in sozialen Medien aufgerufen wird. Nach Angaben der Berliner Polizei werden etwa 60 Teilnehmer erwartet. 

Äußerungen über Beziehung 

In dem Interview hatte Boateng unter anderem über Auseinandersetzungen in der Beziehung gesprochen. Seine Aussagen verfälschten das Lebensbild von ihrer Tochter, argumentierte die Klägerin in erster Instanz. Boatengs Anwältin hatte damals im Prozess erklärt, der Fußballspieler bedauere das Interview.

Lenhardt war 2012 Finalistin bei «Germany's Next Topmodel» und zuletzt mit Boateng liiert. Kurz bevor dessen Interview erschien, hatte sich das Paar getrennt. Am 9. Februar 2021 gab ihre Familie über einen Anwalt bekannt, dass Kasia tot sei. Die Polizei in Berlin bestätigte damals einen Einsatz, bei dem eine leblose Person gefunden worden war. Es gebe keine Anzeichen für Fremdeinwirkung, hieß es. 

 

 

 

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