Bluttat in Großbritannien

London verurteilt Krawalle nach Messerattacke

London verurteilt Krawalle nach Messerattacke

London verurteilt Krawalle nach Messerattacke

dpa
Southport
Zuletzt aktualisiert um:
Ein Polizeiwagen ging in Flammen auf. Foto: Pat Hurst/PA Wire/dpa

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Drei Mädchen wurden erstochen und weitere Kinder schwer verletzt. Die britische Stadt Southport trauert. Doch offenbar versuchen rechte Kräfte, den Fall auszunutzen.

Die britische Regierung hat schwere Ausschreitungen von Rechtsextremen nach dem tödlichen Messerangriff in Southport verurteilt. «Diejenigen, die die Mahnwache für die Opfer mit Gewalt und Brutalität gekapert haben, haben die trauernde Gemeinschaft beleidigt», schrieb Premierminister Keir Starmer bei X. «Sie werden die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen», betonte der Labour-Politiker.

Am Montag waren bei einer Messerattacke drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren getötet worden. Acht weitere Kinder und zwei Erwachsene wurden teils schwer verletzt. Tatverdächtig ist ein 17-Jähriger. Das Motiv ist unklar. Die Polizei geht nicht von einer Terrortat aus.

Nach einer Mahnwache für die Opfer griffen mehrere Menschen zunächst eine Moschee mit Gegenständen an und bewarfen dann Polizisten mit Ziegelsteinen. Ein Polizeiauto ging in Flammen auf, mehrere Beamte wurden verletzt und ein Geschäft geplündert.

Falschmeldungen heizen die Stimmung an

Hintergrund der Ausschreitungen sind nach Polizeiangaben Falschmeldungen und Gerüchte über die Herkunft des mutmaßlichen Täters. «Wir haben bereits mitgeteilt, dass die Person in Großbritannien geboren wurde, und Spekulationen helfen im Moment niemandem», betonte die Behörde.

Der tatverdächtige Jugendliche lebt seit mehr als zehn Jahren in der Gegend. Er wurde als Sohn von Ruandern in der walisischen Hauptstadt Cardiff geboren.

Die Merseyside Police teilte weiter mit, bei den Randalierern handele es sich vorrangig um Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe. Sie stammten nicht aus der Gegend und seien auch nicht in Sorge um die Betroffenen und die Anwohner.

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