Coronavirus

Mediziner: Heimtests können wichtiges Werkzeug für Wiederöffnung sein

Mediziner: Heimtests können wichtiges Werkzeug für Wiederöffnung sein

Mediziner: Heimtests können bei Wiederöffnung helfen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Mit Corona-Heimtest sollen die Bürgerinnen und Bürger in Dänemark sich künftig selbst auf das Virus testen können. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Derzeit befindet sich ein Corona-Heimtest in der Versuchsphase, mit dem sich die Bürgerinnen und Bürger zu Hause selbst testen können. Experten glauben, dass er ein wichtiger Teil der Test-Strategie werden und bei der Wiederöffnung der Gesellschaft helfen könnte.

Wer sich einem Corona-Test unterziehen will, muss derzeit seine eigenen vier Wände verlassen und sich an geschultes Personal wenden.

Künftig könnte es allerdings Teil der Corona-Strategie sein, dass sich die Bürgerinnen und Bürger zu Hause selbst testen. Dazu hat die Universität Aarhus einen Corona-Heimtest entwickelt. 500 Personen sollen in einer Versuchsphase ausprobieren, ob der Test die erforderliche Genauigkeit hat.

Laut Professor Lars Østergaard, leitender Oberarzt in der Abteilung für Infektionsmedizin der Universität Aarhus, könnten die Heimtests ein effektives Mittel in der Test-Strategie werden.

„Wenn sich herausstellt, dass ein solcher Heimtest effektiv ist und die Leute ihn leicht nutzen können, kann er eine gute Ergänzung in einer Situation sein, in der wir in Dänemark noch mehr Tests durchführen müssen, um eine erfolgreiche Wiederöffnung zu erreichen“, so der Professor zur Nachrichtenagentur „Ritzau“.

Der Test wird durchgeführt, indem ein Wattestäbchen etwa zwei Zentimeter in jedes Nasenloch eingeführt und einige Male gedreht wird. Danach wird das Wattestäbchen in eine Flüssigkeit gelegt. In einem Indikator-Feld wird anschließend mit einer sichtbaren Linie angezeigt, dass der Test negativ ist. Erscheinen zwei Linien, ist das Ergebnis positiv.

In anderen Ländern schon im Einsatz

In den USA und Großbritannien werden bereits ähnliche Heimtests angewendet, bei denen die Proben mit den Wattestäbchen aus dem Hals genommen werden – und auch in Norwegen laufen bereits Tests.

„In Norwegen konnte Personal eingespart werden, weil die Bürger die Wattestäbchen selbst richtig angewendet haben. Die meisten können dies tatsächlich selbst vor einem Spiegel machen. Sie müssen nur eine gute Anleitung haben“, sagt Henrik Nielsen, Oberarzt am Universitätsklinikum Aalborg.

Er glaubt allerdings nicht, dass die Tests in Situationen geeignet sind, in denen man ganz sicher sein muss, dass man nicht mit Corona infiziert ist. Beispielsweise, wenn man ältere Familienmitglieder besucht.

Trotzdem glaubt er, dass die Heimtests nützlich sein werden.

„Es ist aufregend zu sehen, wie das Experiment verläuft. Es besteht immer noch das Risiko, dass Forscher zu dem Schluss kommen, der Heimtest sei nicht ausreichend zuverlässig. Aber es ist großartig, dass sie es gründlich untersuchen“ sagt Nielsen.

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