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«Problembärin» aus Italien soll noch 2024 in den Schwarzwald

«Problembärin» aus Italien soll noch 2024 in den Schwarzwald

«Problembärin» aus Italien soll noch 2024 in den Schwarzwald

dpa
Bad Rippoldsau-Schapbach
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So sah der Quarantäne- und Versorgungsbereich des Alternativen Wolf- und Bärenparks Schwarzwald während der Bauarbeiten aus. (Archivbild) Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

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Nachdem sie einen Jogger getötet hat, soll Bärin Gaia in ein Reservat im Schwarzwald ziehen. Nun konkretisiert der Park den Zeitplan. Und sammelt Spenden für den Bau einer Anlage.

Läuft alles nach Plan, soll die «Problembärin» Gaia aus Norditalien gegen Ende dieses Jahres in den Alternativen Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald ziehen. Noch seien aber das Gehege bei Bad Rippoldsau-Schapbach im Bau und der Transport nicht geplant, sagte ein Sprecher der Stiftung für Bären. Allein für den Bau veranschlagt diese demzufolge rund eine Million Euro - und sucht daher Spenden. 

Die Bärin mit der Bezeichnung JJ4 hatte im April vergangenen Jahres in Italien einen 26-jährigen Jogger angegriffen und getötet. Die Provinzregierung von Trentino und Tierschützer stritten sich vor Gericht über das Schicksal der Bärin. Die Provinz ordnete an, das Tier zu erlegen. Gerichte stoppten das Dekret nach Eilanträgen von Tierschützern. 

Tierschützer: Umzug nur eine Kompromisslösung

Gaia war lebend gefangen und vorläufig in ein Gehege nahe Trient gebracht worden. Dass sie in den Park im Landkreis Freudenstadt ziehen sollte, war schon länger geplant. 

«Es bleibt dennoch eine Kompromisslösung», erklärte die Stiftung im Internet. «Denn auch wenn JJ4 nun weiter leben darf, so geschieht dies - trotz bester Haltungsbedingungen - nicht ohne Leid. Das wissen wir aus unseren Erfahrungen mit den einstigen Wildbärinnen Jurka und Isa in unserem Schwarzwälder Tierschutzprojekt.» Es dauere lange, bis der Freiheitswille eines Wildbären gebrochen ist. Vermutlich erlische er nie völlig.

Die neue Freianlage wird den Angaben zufolge nach höchstem Sicherheitsstandard gebaut. Gaia soll sich dort abseits des Besucherverkehrs an ein Leben in Gefangenschaft gewöhnen.

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