Norditalien

Suche nach tödlichem Gletscherunglück geht weiter

Suche nach tödlichem Gletscherunglück geht weiter

Suche nach tödlichem Gletscherunglück geht weiter

dpa
Canazei
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Ein Beamter der italienischen Polizei blockiert den Zugang zum Marmolata-Berg und zum Punta-Rocca-Gletscher in den italienischen Alpen mit Absperrband. Foto: Luca Bruno/AP/dpa

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Feuerwehr, Polizei und Bergrettung suchen seit den frühen Morgenstunden weiter nach Verunglückten in den Dolomiten. Vergangenen Sonntag war eine Lawine abgegangen und hatte Bergsteiger verschüttet.

Nach dem tödlichen Gletscherabbruch an der Marmolata in Norditalien haben die Rettungskräfte die Suche nach möglichen Opfern am Freitagmorgen fortgesetzt.

14 Männer und Frauen der Feuerwehr, Polizei und Bergrettung sowie zwei Hunde hätten sich ab 6.15 Uhr in das Unglücksgebiet aufgemacht, teilte die Autonome Provinz Trient mit. Der Einsatz solle so lange dauern, wie es die Wetterbedingungen zuließen. Überwachungssysteme aus der Schweiz kontrollierten mögliche Bewegungen an der etwa zwei Kilometer langen abgegangenen Gletschermasse.

Identitäten der Opfer werden geklärt

Bislang bestätigten die Behörden zehn Todesopfer, die am vergangenen Sonntag an dem Berg in den Dolomiten von einer Lawine aus Eis, Schnee und Geröll verschüttet wurden. Spezialisten der Carabinieri sollen nun die Identität von noch unbekannten Opfern klären, da Stand Donnerstagabend fünf Italiener weiter als vermisst galten. Unter den identifizierten Todesopfern sind vier Italiener und zwei Tschechen. Bei dem Unglück wurden außerdem acht Menschen verletzt, davon ein Mann und eine Frau aus Deutschland.

Die Unglücksursache führen Experten auf die Folgen des Klimawandels zurück. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen in dem Gebiet könnten zu Schmelzwasser geführt haben, das den Gletscherteil unterspülte und ihm den Halt am Fels nahm.

Weiterer Felssturz in den Dolomiten

Unweit der Unfallstelle ist es zu einem weiteren Felssturz gekommen. Dabei wurde ersten Erkenntnissen zufolge aber niemand verletzt, wie die Bergrettung der norditalienischen Region Venetien mitteilte.
Der Felsbrocken habe sich am Freitag um 11.38 Uhr in etwa 2400 Metern Meereshöhe vom Berg Moiazza gelöst und sei bei einem Zugangsweg für einen Klettersteig abgegangen. Ein deutscher Alpinist hörte ein lautes Donnern, sah eine Staubwolke und schlug den Angaben zufolge in einer nahe gelegenen Schutzhütte Alarm. Die Bergrettung schloss nach Überflügen mit dem Helikopter aus, dass Menschen betroffen waren.

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