Tierwelt

Wisente-Artenschutzprojekt vor dem Aus: Wie geht es weiter?

Wisente-Artenschutzprojekt vor dem Aus: Wie geht es weiter?

Wisente-Artenschutzprojekt vor dem Aus: Wie geht es weiter?

dpa
Siegen
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Bisher gab es in Deutschland eine einzige freilebende Wisent-Herde. Foto: Oliver Berg/dpa

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Der Streit um Deutschlands einzige freilebende Wisent-Herde wird über die Landesgrenzen hinaus beobachtet. Das einst gefeierte Artenschutzprojekt steht vor dem Aus. Gibt es eine Lösung?

Für Deutschlands einzige freilebende Wisent-Herde sucht ein Runder Tisch nach dem angekündigten Aus für das einst gefeierte Artenschutzprojekt nach Perspektiven. Heute komme die Runde nach Gesprächen in kleinerer Besetzung erstmals zusammen, teilte der Waldbauernverband NRW mit.

«Bei einem weltweiten Bestand von nur 8500 Wisenten haben wir eine große Verantwortung», betonte Vorstandsmitglied Theo Josef Nagel. «Es wird international beobachtet, was hier abläuft.»

Wisente sind die größten Landsäugetiere Europas. Vor zehn Jahren war eine achtköpfige Herde der Wildrinder im Wittgensteiner Land im Rothaargebirge freigesetzt worden. Wisente galten in Europa lange als fast ausgestorben. Das Projekt fand große Beachtung. Doch die Herde wanderte und verursachte Schäden vor allem an Buchen. Waldbesitzer klagten auf Schadenersatz.

Der Trägerverein erklärte schließlich im Herbst 2022 die damals auf rund 25 Wisente angewachsene Herde für «herrenlos». Das Projekt falle nun «in die Zuständigkeit des Landes NRW». Die Wisente streifen unterdessen weiter umher. «Die Herde umfasst jetzt rund 40 Tiere und hat sich geteilt: Eine Hälfte ist im Siegerland unterwegs, die andere im Hochsauerlandkreis», sagte Nagel. Es brauche dringend eine Lösung.

Wie es mit dem Projekt weitergeht, soll nun der Runde Tisch klären. Details zu Ideen oder Zwischenständen wurden im Vorfeld nicht bekannt. Dass es bereits am Donnerstag zu einer einvernehmlichen Lösung kommt, erwartet der Waldbauernverband nicht. Offiziell soll die Runde ihre Arbeit im Herbst abschließen.

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