Gaza-Krieg

Baerbock setzt Nahost-Krisengespräche fort

Baerbock setzt Nahost-Krisengespräche fort

Baerbock setzt Nahost-Krisengespräche fort

dpa
Tel Aviv
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Annalena Baerbock und Eli Cohen (r) treffen sich mit ihren Delegationen zu Gesprächen. Foto: Jörg Blank/dpa

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Die Außenministerin setzt ihre Bemühungen fort, einen Flächenbrand im Nahen Osten zu verhindern. Nach Gesprächen in Israel ist sie jetzt im Libanon eingetroffen.

Außenministerin Annalena Baerbock hat im Rahmen ihrer Krisendiplomatie im Nahen Osten zum zweiten Mal innerhalb einer Woche Israel besucht. In Tel Aviv traf die Grünen-Politikerin zunächst ihren israelischen Kollegen Eli Cohen zu einem Meinungsaustausch.

Es folgte anschließend ein Gespräch mit dem Oppositionspolitiker Benny Gantz, der auch dem lagerübergreifend gebildeten Kriegskabinett von Regierungschef Benjamin Netanjahu angehört.

Baerbock will mit der Reise ihre Bemühungen fortsetzen, nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas am 7. Oktober und den israelischen Reaktionen darauf einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. Zugleich will sie sich für die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln einsetzen, unter denen Deutsche sind.

Baerbock im Libanon

Nach ihrem Besuch in Israel ist Baerbock in den Libanon geflogen. In der Hauptstadt Beirut traf die Grünen-Politikerin den geschäftsführenden Außenminister Abdallah Bou Habib. Anschließend wollte die Ministerin mit dem geschäftsführenden Premierminister Najib Mikati sprechen. Zudem war eine Unterredung mit dem Oberbefehlshaber der libanesischen Streitkräfte, Joseph Aoun, geplant.

Bei den Gesprächen dürfte Baerbock vor allem versuchen, die politische Führung des Landes zu bewegen, Einfluss auf die Schiitenorganisation Hisbollah (Partei Gottes) zu nehmen. Es wird ein stärkeres Eingreifen der Hisbollah in den Gaza-Krieg als bisher befürchtet. Die vor allem vom Iran finanzierte Gruppe gilt als viel mächtiger als die Hamas. Neben einer besseren Ausbildung der Kämpfer verfügt sie über ein großes Arsenal an Raketen und Kampfdrohnen.

Weiterreise zum Nahost-Gipfel in Kairo

Noch am Freitagabend will Baerbock nach Kairo weiterreisen, um in der ägyptischen Hauptstadt am Samstag am «Cairo Summit for Peace» (deutsch: Gipfel für den Frieden) teilzunehmen, hieß es aus deutschen Delegationskreisen am Rande ihres Besuchs in Israel.

Baerbock erhofft sich von dem Nahost-Gipfel am Samstag in Kairo ein Signal gegen eine regionale Ausweitung des Gaza-Kriegs. Es gehe dort darum, wie man nach dem Großangriff der Hamas auf Israel und der Abriegelung des Gazastreifens «einen Flächenbrand verhindern kann, wie man die zivile Katastrophe abwenden kann», sagte die Grünen-Politikerin in Tel Aviv.

Klar sei aber auch, «dass sehr, sehr unterschiedlich auf die Situation in diesen Tagen geschaut wird», ergänzte Baerbock.

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