Afghanistan

Taliban untersagen vorerst weitere Proteste

Taliban untersagen vorerst weitere Proteste

Taliban untersagen vorerst weitere Proteste

dpa
Kabul/Islamabad
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Frauen waren in Kabul für Frauenrechte und Freiheit auf die Straße gegangen. Foto: Wali Sabawoon/AP/dpa

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Die Taliban sind in den vergangenen Tagen bereits gewaltvoll gegen Demonstrationen vorgegangen. Jetzt verbieten sie alle weiteren Proteste - und drohen bei einem Verstoß mit ernsthaften Konsequenzen.

Die militant-islamistischen Taliban haben am Mittwoch vorerst alle weiteren Proteste in Afghanistan verboten.

In der ersten offiziellen Erklärung des Innenministeriums nach der Regierungsbildung heißt es, niemand solle derzeit unter allen Umständen versuchen, Proteste zu organisieren. Bei Verstößen wird mit ernsthafter Strafverfolgung gedroht. Als Grund führten die Taliban an, dass in den vergangenen Tagen einige Menschen die öffentliche Ordnung gestört und Menschen belästigt hätten.

Zugleich gaben die Islamisten die Bedingungen für Proteste in der Zukunft vor. Demnach müssen Organisatoren vorab eine Genehmigung des Justizministeriums einholen. Mindestens 24 Stunden vorher müssten der Grund der Demonstration, Ort, Zeit und Slogans Justiz und Sicherheitsbehörden mitgeteilt werden.

Die Taliban hatten in den vergangenen Tagen Demonstrationen mit Gewalt unterdrückt. Außerdem hatten sie mehrfach Reporter festgenommen, die über Proteste berichteten, und auch Journalisten misshandelt. Die größten lokalen TV-Sender stellten am Mittwoch offensichtlich die Berichterstattung über die seit Tagen andauernden Proteste in Kabul ein. Frauen und Männer waren in der Hauptstadt und mehreren Provinzen unter anderem für Frauenrechte und Freiheit auf die Straße gegangen.

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