Dänemark kompakt
Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag
Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag
Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag
Mærsk will sparen, Rekord-Steuerschulden und Airbnb-Abkommen: Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick
Mobilfunknetz und Breitband werden aufgestockt
Gute Nachrichten für alle Landbewohner: Weil die Breitbandanbieter sich vor allem für die dicht besiedelten Gebiete interessieren, wird der Topf zum Ausbau des Breitbandnetzes auf dem Lande um 60 Millionen Kronen jährlich aufgestockt. Das steht fest, nachdem sich sämtliche Folketingsfraktionen auf einen Telekommunikations-Rahmenplan (forlig) für die kommenden Jahre geeinigt haben. Dieses Jahr stehen demnach 100 Millionen Kronen für den Breitband-Ausbau zur Verfügung. Bis 2020 sollen alle dänischen Haushalte versorgt sein. Zudem soll in spätestens fünf Jahren die 5G-Mobilfunktechnologie in Dänemark verbreitet sein – sie bietet bis zu 100-mal schnellere Datenverbindungen als die derzeitige 4G-Technologie.
Regierung holt Spezialkräfte aus dem Irak zurück
Die dänischen Spezialkräfte, die im Irak gegen die Terrorismusorganisation Islamischer Staat im Einsatz sind, kehren nach Dänemark zurück. Das gaben Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen (Venstre) und Außenminister Anders Samuelsen (Liberale Allianz) am Donnerstag bekannt. Als Grund nennen sie die Vertreibung des IS aus großen Teilen des Iraks. Die Soldaten sollen spätestens im Oktober abgezogen werden. Der Irak sei nun bereit, auf eigenen Beinen zu stehen. Dänemark werde allerdings auch in Zukunft Teil der Anti-IS-Koalition bleiben und weiterhin Ausbildungs- und Aufklärungshilfe leisten, so der Verteidigungsminister.
Reederei ist unzufrieden – nun wird gespart
Die dänische Reederei Mærsk hat Sparmaßnahmen angekündigt. Unter dem Strich fuhr Maersk zwar einen Gewinn von 2,75 Milliarden US-Dollar (derzeit rund 2,3 Milliarden Euro) ein. Dieser wurde aber stark vom Verkauf der Öl-Sparte beeinflusst. Alle Verkäufe rausgerechnet stieg der Verlust deutlich auf 239 Millionen US-Dollar. „Angesichts der aktuell schwierigen Marktbedingungen werden wir eine Reihe kurzfristiger Initiativen zur Verbesserung der Profitabilität starten“, kündigte Chef Søren Skou an. Seine Prognose für das Geschäftsjahr 2018 bestätigte der Reederei-Gigant trotzdem. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll von zuletzt 3,5 auf 4 bis 5 Milliarden Euro steigen.
Steuerschulden der dänischen Bürger auf Rekord-Niveau
Trotz großer Investitionen in Personal und IT-Systemen ist die dänische Steuerbehörde Skat noch nie so schlecht beim Eintreiben von Steuerschulden gewesen. Das zeigen neue Zahlen von Skat, die dem Steuerausschuss des Parlaments vorgelegt wurden. Von 2016 bis 2017 wuchsen die Steuerschulden in Dänemark von 99,4 auf 108,6 Milliarden Kronen – das ist neuer Rekord. Bei rund zwei Drittel des Geldes – also rund 75 Milliarden Kronen – geht Skat selbst davon aus, dass es unmöglich wird, das Geld einzutreiben. Dabei handelt es sich oft um Schulden von Unternehmen, die Konkurs gegangen sind. Ab 1. Juli wird die Steuerbehörde neu strukturiert und in sieben verschiedene Abteilung aufgeteilt. Eine davon ist für Schulden zuständig. Experten gehen allerdings davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis diese Abteilung die Schuldenlast spürbar senken wird.
Airbnb schließt Abkommen mit dänischen Steuerbehörden
Das Internetportal Airbnb und die dänischen Steuerbehörden haben ein Abkommen geschlossen, das sicherstellen soll, dass die Mieteinnahmen von Airbnb-Anbietern automatisch gemeldet werden. Laut Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre) ist Dänemark „zweifellos“ das erste Land der Welt, das eine solche Absprache mit dem Vermietungsportal geschlossen hat. Sie werde dafür sorgen, dass alle die korrekten Steuern bezahlen. Der Airbnb-Direktor für Europa, den Mittleren Osten und Afrika, Patrick Robinson, spricht von einer guten Möglichkeit für das Portal, diese Verfahrensweise zu testen. Dänemark sei ein starker Wohlfahrtsstaat und die Dänen offen dafür, neue Dinge auszuprobieren, so Robinson. Er meint, dass 90 Prozent der Airbnb-Anbieter gerne bereit wären, Steuern zu zahlen, es müsse nur leicht und unkompliziert möglich sein.