Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

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DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Parteichef der Alternativen: Uffe Elbæk Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Danske Bank mit Geldwäsche-Homepage, Elbæk weigert sich und Regierung will Stromverbrauch überwachen: Wissen was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Verhaftung nach Mord an 16-jährigen Mädchen

Die Polizei hat auf Seeland einen 34-jährigen Schweden verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, vor zehn Monaten mit anderen Tatverdächtigen eine 16-jährige in Kopenhagen ermordet zu haben. Das Mädchen starb durch sechs Schüsse vor der elterlichen Wohnung.

Danske Bank sucht den direkten Dialog

Danske Bank sucht nun den direkten Dialog mit seinen Kunden und anderen, die sich für den Geldwäscheskandal interessieren, in den das größte dänische Geldinstitut über seine einstige Filiale in Estland verwickelt ist. Mit einer eigens für diesen Fall eingerichtete Homepage versucht die Bank offen und ehrlich über die Vorgänge und die eingeleiteten Maßnahmen zu informieren. Man bringt da auch Kommentare und Meinungen aus den Tageszeitungen und anderen  Medien – und es gibt eine Zeitlinie über die Entwicklung des Skandals.
 

Weniger Polizeikadetten als erwartet

Bis zum 31. August hätten laut Plan der Regierung 345 neue Polizeikadetten die dänische Polizei entlasten sollen. Doch bisher haben lediglich 126 Personen die im vergangenen Jahr neuerschaffene, halbjährige Polizeikadetten-Ausbildung absolviert. Das ist ärgerlich, meint der frühere Ermittlungsleiter der Reichspolizei, Bent Isager-Nielsen. „Der Sinn der neuen Kadetten-Ausbildung war, unter aderem Polizeibeamte bei den Grenzkontrollen zu entlasten“, so Isager-Nielsen.

Elbæk weigert sich an einem Treffen im roten Block teilzunehmen

Der Zug ist abgefahren. So kurz ist die Einschätzung des Parteivorsitzenden der Alternativen, Uffe Elbæk, über das Erschaffen einer gemeinsamen politischen Grundlage im roten Block. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. Die Vorsitzende der Volkssozialisten, Pia Olsen Dyhr, hatte am vergangenen Donnerstag  ihre sozialdemokratische Kollegin, Mette Frederiksen aufgefordert, die Parteien in der Opposition zu vereinen. Doch Elbæk erklärt am Freitag, dass er, sollte er zu einem solchen Treffen eingeladen werden, nicht teilnehmen werde.

„Für mich wäre es seltsam über ein Projekt zu sprechen, dass es im Grunde genommen gar nicht gibt“, so Elbæk.

Regierung will Stromverbrauch von Arbeitslosen überwachen

Die dänische Regierung will mehr gegen den Betrug von Sozialleistungen unternehmen und schlägt vor, den Elektrizitätsverbrauch von Arbeitslosen zu überwachen. Das berichtet das Gewerkschaftsmagazin Fagbladet 3F. Mögliche Betrüger, die kein Recht auf Sozialleistungen haben, sollen dadurch leichter in den Kommunen gefunden werden. Das Vorhaben der Regierung verstoße jedoch gegen das Recht auf Privatleben und geltender EU-Gesetze, meinen Experten.

Manu Sareen kehrt der Politik den Rücken

Der frühere Sozialminister Manu Sareen hat sich aus der Politik zurückgezogen und seine Mitgliedschaft bei den Alternativen gekündigt. Das berichtet er auf seiner Facebookseite. „Das erste Mal seit 1997 bin ich nicht Mitglied einer Partei. Das ist schon ein merkwürdiges Gefühl“, so der frühere Minister. Der 51-jährige Sareen wird ab dem 1. Januar für ein noch nicht genanntes Medienhaus in Dänemark arbeiten.

Steuern werden gestrichen

Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre) hat mit Unterstützung einer Folketingsmehrheit aus Regierungsparteien, DF und Radikalen eine weitere Etappe bei der Streichung von Bagatellsteuern und Sonderabgaben in Angriff genommen. Es wird u. a. die Abgabe auf Waffeln abgeschafft, die erhoben wird, wenn das Gebäck zu Eis geliefert wird. Das Gleiche gilt für Schokoladenüberzüge von Eis. Insgesamt verzichtet die Staatskasse auf 25 Millionen Kronen. Auch die Steuer auf Traktoren, Anhänger,  Schnupftabak und Kaffee-Ersatz entfällt.

Weniger Kinder ertrinken in dänischen Gewässern

Die Zahl der Kinder, die in dänischen Gewässern ertrinken, ist enorm gefallen, und darüber freuen sich Experten. Dahingegen sieht die Statistik für Männer über 45 schlecht aus, weil diese sich beim Schwimmen oder im Boot häufig überschätzen und dabei dann eben in Seenot geraten und umkommen. Eine Analyse des Tryg-Fonds zeigt, dass in den vergangenen acht Jahren jährlich „nur“ ein Kind ertrank, während der Durchschnitt  im vorigen Jahrzehnt bei mindestens fünf lag, so die Analyse, die „Statens Institut for Folkesundhed“ laut Politiken gefertigt hat. Kampagnen haben die Aufmerksamkeit und damit auch die Wachsamkeit der Eltern geweckt.

Von 954 bei Bade- oder Bootunfällen Ertrunkenen in der Periode 2001 bis 2016 waren dahingegen mehr als die Hälfte oder 565 Männer über 45. Insgesamt waren 86 Prozent der Opfer männlichen Geschlechts – auch weil Männer das Meer mehr nutzen als die Frauen. Häufig ist auch Alkohol im Spiel. Zusätzlich zu diesen  Zahlen wurden von 2001 bis 2016 auch noch knapp 600 Selbstmorde durch Ertrinken registriert. Es gab fünf Morde durch Ertrinken – und 168 Todesfälle sind nicht geklärt.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“