Dänemark Kompakt

Nachrichtenüberblick am Montag

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DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Carla Sands, amerikanische Botschafterin in Dänemark Foto: Bax Lindhardt/Ritzau Scanpix

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Börse

Der Leitindex C25 fiel am ersten Handelstag der Woche um 0,5 % und notierte bei 1.234,54. Verlierer des Tages waren Ambu und Genmab. Ambu büßte 3,3 % ein; die Aktie schloss bei 112,95 Kronen. Genmab notierte mit einem Minus von 2,0 % bei 1.582 Kronen. Gewinner des Tages waren  die  Danske Bank mit einem Plus von 2,2 % auf 96,46 Kronen und die Jyske Bank  mit 1 % mehr (227,10 Kr.).

 

Windräder: Wissenschaftler beklagt Stillstand

Frede Hvelplund, Professor für Energiepolitik an der Universität Aalborg, sieht die Windenergie vor einem fundamentalen Problem. Das berichtet TV Midtvest.  Immer mehr Windräder stehen bei starkem Wind still, weil die dänischen Windmühlen mehr  Strom produzieren, als benötigt wird.  Die Folge: Die Räder werden immer öfter  abgeschaltet. Man habe viel Kraft dafür aufgewendet, effektive Windräder zu bauen, aber kein System errichtet, das Energie aufnehmen und speichern kann. Mit Blick auf noch mehr Windenergie schlägt er dringend vor, sich des Problems anzunehmen. Lösungen gebe es, so Hvelplund. hm

 

Entschädigung: Zwei Obdachlose fordern 200.000 Kronen von der Polizei

Zwei obdachlose Männer haben die Kopenhagener Polizei auf eine Entschädigung in Höhe von 200.000 Kronen verklagt. Der Grund: Die Polizei soll zu Unrecht ein dreimonatiges Zonenverbot in Kopenhagen verhängt haben. Das berichtet der Anwalt der beiden Männer, Mads Krøger Pramming, gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau. „Wir erwarten, dass die Polizei zahlt. Wenn nicht, wird der Fall vor Gericht landen“, so Pramming. Im Oktober 2018 hatten die beiden Männer laut Polizeiaussage mitten in Kopenhagen ein illegales Lager errichtet. Doch dies war nicht der Fall, wie das Kopenhagener Stadtgericht im September entschied. jt

 

Gleichstellung: Frauen verdienen 13 Prozent weniger als Männer

In leitenden Positionen verdienen Frauen im privaten Sektor weiterhin 13,3 Prozent weniger als Männer. Das zeigt eine neue Lohnstatistik der Interessenorganisation Lederne. Demnach verdiente ein männlicher Abteilungsleiter im September durchschnittlich 62.155 Kronen. Eine Frau musste sich mit 53.868 Kronen zufriedenstellen. Insgesamt ist das eine Differenz von 8.287 Kronen für dieselbe Arbeit. „Leider liegt der Lohn der Frauen nach wie vor hinter dem der Männer. Das ist nicht nur eine Schande für die Frauen, sondern für die gesamte dänische Wirtschaft“, so die politische Beraterin der Organisation, Nanna Simone Jensen. jt

 

„Politiken“-Chefredakteur Herbert Pundik verstorben

Der ehemalige Chefredakteur von „Politiken“, Herbert Pundik, ist am Sonntagabend in seinem Haus gestorben. Er wurde 92 Jahre alt. Das teilte die Nachrichtenagentur Ritzau mit. Herbert Pundik war ein ehemaliger Auslandskorrespondent, der unter anderem einen Cavling-Preis gewann. Nach 23 Jahren im Eckbüro am Rathausplatz in Kopenhagen wurde er leitender Korrespondent. Herbert Pundik wurde auch von der Vergangenheit seiner jüdischen Familie geprägt. 1907 floh die Familie seines Vaters aus der Ukraine nach Kopenhagen. 1943 war Pundik dabei, als die Familie im Zweiten Weltkrieg nach Schweden fliehen musste. Unmittelbar nach dem Krieg wurde Pundik Soldat, als er 1948 im jüdisch-arabischen Krieg diente. Er blieb Israel verbunden, wo er auch einen Großteil seines Lebens verbrachte. kj

 

Chinesische Köche werden in dänischen Restaurants ausgebeutet

Die Anstellungsverhältnisse in Teilen der chinesischen Gastronomie in Dänemark kommen einem Menschenhandel gleich. Das schreibt die Fachzeitschrift „Fagbladet 3F“. Hunderte chinesische Köche kommen über die sogenannte „Gehaltsverordnung“ (beløbsordning) nach Dänemark. Die Verordnung basiert auf der Tatsache, dass Bürger außerhalb der EU nur dann eine Beschäftigung in Dänemark erhalten können, wenn ihr Arbeitgeber ihnen ein monatliches Gehalt von mehr als 35.582 Kronen gewährt. Aber in Sushi-Restaurants und chinesischen Restaurants in Dänemark wird die Verordnung offenbar missbraucht, um chinesische Köche einzustellen. Die Zeitschrift „Fagbladet 3F“ schreibt, dass die Köche in der Regel mehr als 12 Stunden am Tag mit ein oder zwei freien Tagen pro Monat arbeiten und nach Steuern zwischen 7000 und 9000 Kronen pro Monat erhalten. Dies entspricht einem Stundenlohn von 20 bis 25 Kronen. kj

 
 

Dansk Industri wünscht sich mehr Elternzeit für Männer

Der Arbeitgeberverband Dansk Industri (DI) wünscht sich eine zweckgebundene Elternzeit für Männer und erhofft sich langfristig mehr als die von der EU geforderten acht Wochen. Das sagt DI-Direktor Lars Sandahl Sørensen zu „Berlingske“. Laut Lars Sandahl Sørensen entsteht ein positiver Kreislauf, in dem Frauen nach der Elternzeit leichter auf den Arbeitsmarkt zurückkehren können und mehr Frauen gefördert werden, wenn Männer einen größeren Teil der Elternzeit in Anspruch nehmen. Derzeit nehmen Frauen 90 Prozent der Elternzeit in Anspruch, aber dieser Trend soll aufhören. Dies geht aus den Erfahrungen aus Norwegen und Schweden hervor, wo die Elternzeit seit Langem auch für Männer bestimmt ist. Die EU hat beschlossen, in allen Mitgliedstaaten zwei Monate Elternurlaub für Männer vorzusehen. Es wird erwartet, dass dies bis 2022 in Dänemark eingeführt wird. kj

 

Trump-Kritiker laut US-Botschaft nicht erwünscht

Eine Konferenz zum Thema 70 Jahre Nato in Kopenhagen ist nach Unstimmigkeiten zwischen den Veranstaltern und der US-Botschaft am Sonntag abgesagt worden. Die amerikanische Botschafterin in Dänemark, Carla Sands, hatte die Teilnahme des Nato-Experten Stanley Sloan abgelehnt. Der von der veranstaltenden Organisation „Atlantsammenslutningen” Eingeladene hatte sich mehrfach kritisch zu US-Präsident Donald Trump geäußert. Die Konferenz in Kopenhagen wurde auf die Kritik aus der Botschaft hin kurzfristig abgesagt und nicht – wie von der Botschafterin gewünscht – ohne Sloan abgehalten. cvt/Ritzau

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“