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Bazon Brock sieht sich nicht als «alter weißer Mann»

Bazon Brock sieht sich nicht als «alter weißer Mann»

Bazon Brock sieht sich nicht als «alter weißer Mann»

dpa
Berlin/Wuppertal
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Bazon Brock ist emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

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In wenigen Tagen wird Bazon Brock 85 Jahre alt. Als «alter weißer Mann» will er sich dennoch nicht bezeichnen. Man dürfe sich den Zuschreibungen nicht unterwerfen, sagt er.

Der «Denker im Dienst» Bazon Brock sieht sich trotz seiner schlohweißen Haare nicht als «alter weißer Mann».

«Man darf sich den Zuschreibungen nicht unterwerfen», sagte der emeritierte Wuppertaler Ästhetik-Professor kurz vor seinem 85. Geburtstag (2. Juni) der Deutschen Presse-Agentur. Der Aufklärungsphilosoph Immanuel Kant sei vom Rektor der Königsberger Universität schon zu seinem 50. Geburtstag als «verehrter Greis» angesprochen worden. Damals, also etwa 1774, habe man sich das noch gefallen lassen. «Heute muss man strikt gegen diese diskriminierenden Unterscheidungen antreten», forderte Brock.

Im übrigen nehme er es mit Jedem argumentativ auf und sei ein «besserer Feminist und besserer Antikolonialist als die Betroffenen». Zugleich warnte der Gründer diverser Institute, etwa für Rumorologie/Gerüchteverbreitung, Universalpoesie und Pathos: «Alte Leute sind gefährlich, ihnen ist die Zukunft völlig egal».

Brock brachte den Menschen seit 1968 mit seinen «Besucherschulen» auf der Kasseler Documenta Kunst nahe. Er veranstaltete Happenings mit Joseph Beuys, hielt auf dem Kopf stehend Vorträge und warf seine Schuhe in den Ätna. Bis 2001 war Brock Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Universität in Wuppertal.

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