Christopher Street Day

CSD-Demos mit Tausenden Teilnehmern in Berlin

CSD-Demos mit Tausenden Teilnehmern in Berlin

CSD-Demos mit Tausenden Teilnehmern in Berlin

dpa
Berlin
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Der Protestzüge der LGBTQI+-Community ziehen durch Berlin. Foto: Wolfgang Kumm/dpa

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Letztes Jahr fiel der CSD noch weitgehend aus. Aber mit dem Abklingen der Corona-Pandemie sind nicht nur größere Demonstrationen, sondern auch wieder Partys auf den Straßen möglich.

Die Mischung war wieder bunt und laut, mindestens ebenso viel Party wie Demonstration. Mehrere tausend Menschen haben zum Christopher Street Day (CSD) in Berlin für Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben und anderen sexuellen Minderheiten demonstriert.

Sie liefen am Samstag in drei Protestzügen Richtung Alexanderplatz. Viele Teilnehmer hatten Regenbogenfahnen dabei, einige war verkleidet, laute Musik lief zur Begleitung. Die meisten trugen wegen der Corona-Pandemie einen Mund-Nasen-Schutz. Das Motto der Veranstaltungen lautete «CSD Berlin Pride». Die Polizei sprach von einer Teilnehmerzahl im mittleren vierstelligen Bereich.

Auf Transparenten der Demonstranten stand «Queerschutz now» und «Kein Sex mit Nazis». Andere kritisierten die Diskriminierung von Homosexuellen in Ungarn oder wandten sich gegen den Kapitalismus. Einige Männer und Frauen liefen in Polizeiuniformen mit, andere hatten bunte Haare oder nackte Oberkörper, tanzten im Sonnenschein und tranken Sekt. Der größere Teil der Menschen war aber eher normal gekleidet. Neben den traditionellen Regenbogenfahnen waren auch viele rosa Fahnen mit einem weißen Einhorn zu sehen.

Die Demonstrationszüge begannen am Hermannplatz in Neukölln, am Oranienplatz in Kreuzberg und in Prenzlauer Berg. Jeder Zug habe einen eigenen inhaltlichen Schwerpunkt, so die Veranstalter. Es geht um feministische Themen, Rassismus, Trans- und Intersexualität sowie um die Lesben- und Schwulenbewegung in der DDR. «Die Stern-Pride-Demo soll allen die Möglichkeit bieten, sich in ihrer Unterschiedlichkeit gemeinsam zu zeigen.» Parallel gab es Podiumsdiskussionen, die im Internet übertragen wurden.

Die Aktion war von den Veranstaltern als bewusste Alternative zum klassischen Berliner CSD mit der großen Partyparade angekündigt. «Wir verabschieden uns vom Gedanken, dass eine Institution das Monopol auf Ausrichtung einer CSD-Pride-Demonstration hat», hieß es.

Der CSD hatte in den Vorjahren als Parade Hunderttausende Menschen auf die Straßen gelockt. Vergangenes Jahr fielen so große Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie allerdings aus. In diesem Jahr ist eine weitere große Demonstration in Berlin am 24. Juli geplant. In anderen Städten wird an anderen Wochenenden demonstriert und gefeiert, so dass viele Teilnehmer CSD-Reisen unternehmen.

Der CSD erinnert an die Rechte von Lesben, Schwulen und anderen sexuellen Minderheiten. Am 28. Juni 1969 stürmten Polizisten in New York die Bar «Stonewall Inn» in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen die Willkür aus.

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