Post-Rock
Mogwai treffen mit ihrem neuen Album ins Schwarze
Mogwai treffen mit ihrem neuen Album ins Schwarze
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In der Indie-Szene sind Mogwai seit über 20 Jahren eine feste Größe. Mit ihrem neuen Album «As The Love Continues» haben es die Schotten an die Spitze der britischen Album-Charts geschafft.
Sie gelten längst als Heroen des Indie-Rocks. Die vier Jungs von Mogwai sind sich seit ihrem 1997 erschienenen Debütalbum mit dem programmatischen Titel «Mogwai Young Team» immer treu geblieben. Ihr fast rein instrumentaler, von Gitarre, Schlagzeug, Synthesizer und Bass getragener Bandsound hat sich nie dem Mainstream angebiedert. Dabei galten die extremen Laut-Leise-Kontraste lange als Markenzeichen des Quartetts aus Glasgow.
In der letzten Woche legten Mogwai ihr neues, mittlerweile zehntes Studioalbum «As The Love Continues» (Rock Action Records) vor, und haben damit prompt die Spitze der britischen Album-Charts erobert. Aber selbst dieser sensationelle Erfolg wird die Band nicht zum Größenwahn verführen: «Wir sind stolz auf das, was wir tun, aber wir machen seit über 25 Jahren Musik, und wir sind glücklich da, wo wir sind. Es gibt keine Expansionspläne», sagte Frontmann Stuart Braithwaite dem «Guardian».
Dabei hatte sich der Charts-Erfolg bereits abgezeichnet. Ihre beiden letzten Alben landeten unter den Top 10, aber mit «As The Love Continues» übertreffen sie sich nochmal. Es scheint, als würde der weitausholende, oft ins Hypnotische ausufernde Gestus der Band ganz gut in diese merkwürdige Zeit passen. Mit Mogwais neuem Album kann man ganz gut eine Stunde lang in eine andere Welt abtauchen, da öffnet sich ein Kosmos voller Energie, Pathos und Melancholie, der diesmal wirklich rund geworden ist. Wenn das Eskapismus ist, dann aber auf sehr hohem Niveau.
Und neben den nie zu sperrigen Soundlandschaften finden sich auch diesmal einige eingängige, fast popaffine Tracks. Auf der Single «Ritchie Sacramento» gibt es sogar Gesang von Braithwaite, das Video dazu ist ein Licht-und Sound-Gesamtkunstwerk.
Dabei muss man Mogwai eigentlich live erleben, und da kommt dann die traurige Realität wieder ins Spiel: Im Moment ist wegen der Pandemie gar nichts möglich, und danach stellt der Brexit die Bands aus dem Königreich bei Touren vor schier unlösbare Probleme. «Es wird ein Alptraum, wir müssen jedes einzelne Teil der Ausrüstung über den Zoll bringen», klagt Braithwaite gegenüber dem «Guardian».
Also doch lieber bis auf weiteres die Kopfhörer auf und abtauchen in den Kosmos des neuen Albums. Es lohnt sich.