Leserbrief

„Herzlichen Glückwunsch an Seidler“

Herzlichen Glückwunsch an Seidler

Herzlichen Glückwunsch an Seidler

Nils Sjøberg
Nils Sjøberg
Kolding
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Nils Søjberg gratuliert Stefan Seidler in einem Leserbrief zu seinem Bundestagsmandat und ist sich sicher, dass Seidler alles daran setzen wird, den Alltag der Bürger im Grenzland zu erleichtern.

Ich gehöre zu denen, die gejubelt haben, als Stefan Seidler in den Bundestag gewählt wurde. Teils, weil ich überzeugt bin, dass Stefan Seidler für die dänisch-deutsche Grenzregion in Berlin kämpfen wird, teils, weil ich Stefan Seidler aus vielen Jahren des gemeinsamen politischen Kampfes bei Radikale Venstre kenne.

Ich bin daher der festen Überzeugung, dass Stefan Seidler bereit ist, den Finger in die Wunde zu legen, wenn das dänisch-deutsche Grenzgebiet in Berlin umgangen wird. Ich bin auch überzeugt, dass Stefan Seidler sich dafür einsetzen wird, der dänisch-deutschen Grenzregion die zentrale Position zu geben, die die Grenzregion als Bindeglied zwischen Skandinavien und Mitteleuropa verdient.

Dies allein wird hoffentlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen, da viele dänische Parlamentspolitiker und Regionalpolitiker Sønderjylland als absoluten Randbereich Dänemarks völlig unvernünftig wahrnehmen: Ein Ort, an dem Wildschweinzäune und Grenzkontrollen dominieren sollten.

Es ist wichtig, einen Mann wie Seidler im Bundestag zu haben, wenn wir die bestehenden Barrieren im Grenzland abbauen wollen. Wichtig ist aber auch, sich bewusst zu sein, dass er es nicht alleine schafft. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass dies von dänischer Seite sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene weiterverfolgt wird. Die Herausforderungen liegen im technischen, rechtlichen, politischen, physischen, kulturellen, gesundheitlichen und sprachlichen Bereich. Jawohl. Dies gilt für Umweltfragen, den grenzüberschreitenden Informationsaustausch und alle anderen Bereiche. Es gibt genug zu bewältigen.

Ich freue mich daher, dass Seidler im Wahlkampf erklärt hat, dass er sich dafür einsetzen wird, dass die dafür notwendigen Mittel bereitgestellt werden. Es ist jetzt absolut entscheidend, dass auch dänische Initiativen darauf folgen.

Insgesamt hat sich die Zusammenarbeit zwischen Dänemark und Deutschland – und der Region Süddänemark und Schleswig-Holstein – in den vergangenen Jahren kaum verbessert. Das haben wir unter anderem gesehen, als Dänemark während der Corona-Krise die Grenze zu Deutschland geschlossen hat, ohne vorher Kontakt mit dem schleswig-holsteinischen Landtag aufzunehmen und ohne auf die Wünsche der Minderheiten zu hören. Es war für mich völlig inakzeptabel und unverständlich, dass weder die Regierung, das Folketing noch das Regierungspräsidium Initiativen ergriffen haben, um den Minderheiten beiderseits der Grenze zuzuhören, als unter anderem Flemming Meyer als Bundesvorsitzender des SSW und Carsten Leth Schmidt als Vorsitzender der SP den Dialog suchten.

Es ist absolut entscheidend, dass die Bürger beiderseits der dänisch-deutschen Grenze gehört werden, wenn neue Gesetze und Entscheidungen erlassen werden, die das Grenzland betreffen. Ein Beispiel hierfür könnte die Abschaffung der ständigen Grenzkontrollen sein.

Ein anderes Beispiel könnte eine grenzüberschreitende Infrastruktur und öffentlicher Verkehr mit Busverbindungen über die Grenze sein. Dies ist wichtig für Studierende, die eine dänisch-deutsche Ausbildung wünschen. Für Pendler, die einen leichteren Alltag haben sollen. Für alle, die Freunde und Familie besuchen möchten. Für Touristen usw. Deshalb müssen wir uns auch für einen gut gelegenen Bus- und Bahnhof an der Grenze, einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs und eine erweiterte wirtschaftliche Zusammenarbeit einsetzen. Um nur einige Bereiche zu nennen, in denen die Zusammenarbeit meiner Meinung nach verstärkt werden kann und sollte.

Eine gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird es auch leichter machen, wenn wir vor besonderen Herausforderungen stehen. Dies gilt beispielsweise im Zusammenhang mit dem Depot mit Baustoffen aus Kernkraftwerken. Es befindet sich jetzt in Harreslev. Hätten wir eine bessere Zusammenarbeit mit Schleswig-Holstein gehabt, wäre es vielleicht vermeidbar gewesen.

Ich bin zuversichtlich, dass Stefan Seidler alles daran setzen wird, den Alltag des einzelnen Bürgers über die dänisch-deutsche Grenze hinweg zu erleichtern. Daher wünsche ich Stefan Seidler viel Glück. Gleichzeitig wird es mir eine Freude sein, mit Stefan Seidler und den Bürgern auf beiden Seiten der dänisch-deutschen Grenze zusammenzuarbeiten. Aber dafür brauche ich deine Hilfe.

Nils Sjøberg, Radikaler Parlaments- und Regionalratskandidat für die Region Süddänemark. Ehemaliger Stellvertreter im Folketing und Mitglied des Nordischen Rates

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