„Der Nordschleswiger“ schreibt am 21. November: „Thomas Andresen wünscht sich Erwin Andresen von der Schleswigschen Partei als Bürgermeister für die Kommune Apenrade. Er sei der Einzige, der eine breite Zusammenarbeit ermöglichen könne, während der in der Nacht zum Mittwoch ausgerufene Bürgermeister Jan Riber Jakobsen vom roten Block gesteuert würde.“

Der Kampf des Noch-Bürgermeisters wirkt mit der Warnung vor einem vom roten Block gesteuerten Bürgermeister ein wenig unzeitgemäß. In den Kommunen wird lokale Politik betrieben, die kommunale Angelegenheiten regeln sollen. Bangemachen gilt in diesem Zusammenhang also nicht.

Bereits im Sommer 2020 konnte aus sozialdemokratischen Kreisen vernommen werden, dass eine Zusammenarbeit mit den Konservativen wünschenswert sei, um die Wiederwahl von Thomas Andresen zu verhindern. Vor wenigen Wochen wurde hinter vorgehaltener Hand von den Konservativen bestätigt, dass die Sozialdemokraten Jan Riber Jakobsen die Bürgermeisterkette umhängen wollen, um einen Wechsel herbeizuführen. Auch strebe er eine enge Zusammenarbeit mit der Schleswigschen Partei an, lies er verstehen. Dass Riber Jakobsen auch deutschorientiert ist, geht aus einem „Nordschleswiger“-Interview vom 2. November hervor. 

Erwin Andresen erklärte gegenüber dem „Nordschleswiger“ am 18. November, dass die SP im Koalitionsboot segelt. Daran sollte er festhalten und dem Lockruf von Venstre das taube Ohr zuwenden. Zwei Bürgermeisterposten für die Schleswigsche Partei wären zwar ein Prestigeprojekt, aber während in Tondern eine breite parteipolitische Mehrheit auf den SP-Spitzenkandidaten gezeigt hat, steht in Apenrade nur ein verschmähter Thomas Andresen hinter dem Vorschlag, den SP-Mann zum Bürgermeister zu küren.