Leserbrief

„Kommentar zu den Leserbriefen bezüglich der Bibliothek in Hadersleben“

Kommentar zu den Leserbriefen bezüglich der Bibliothek in Hadersleben

Kommentar zu Leserbriefen über die Bibliothek in Hadersleben

Hinrich Jürgensen
Hadersleben/Apenrade
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Der BDN-Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen kommentiert Leserbriefe bezüglich der Bibliothek in Hadersleben. Foto: Nils Baum

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Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, findet es nicht in Ordnung, dass hauptamtliche Mitarbeitende angegriffen werden und ihnen „Vetternwirtschaft“ unterstellt wird. Hintergrund sind Leserbriefe zum Verkauf des Büchereigebäudes in Hadersleben.

In den Leserbriefen hört es sich so an, als ob wir gegen die Interessen und Wünsche der gesamten Minderheit handeln. Das Gegenteil ist der Fall: Ein einiger Hauptvorstand hat sich als Vertreter der Minderheit hinter das Projekt und den Verkaufsprozess gestellt. Das gilt auch für sämtliche Vertreterinnen und Vertreter aus Hadersleben. Für mich war und ist es sehr wichtig, dass ein hundertprozentig einiger Büchereiverband und Hauptvorstand hinter dem Vorschlag steht. Das war und ist in diesem Fall gegeben.

Man kritisiert, dass wir nicht mit den Einzelnen, die uns angeschrieben haben, in Dialog getreten sind. Wir sind der Meinung, dass eine Stellungnahme in Form eines Interviews gerade Offenheit zeigt und alle Interessierten gleichermaßen informiert. Die Fragen zum Interview sind vom „Nordschleswiger“ formuliert worden – unter anderem auf Grundlage der verschiedenen Leserbriefe.

Was die Verhandlungen betrifft, so weiß jeder, dass Verhandlungen nicht in der Öffentlichkeit geführt werden können. Das gilt beispielsweise auch für die genannte staatliche Eigentumsgesellschaft Freja, die im letzten Jahr das Krankenhaus in Hadersleben an einen Investor verkauft hat. Dies ist geschehen in einem Prozess hinter verschlossenen Türen, und erst nach Abschluss des Vertrages veröffentlicht worden. Und natürlich sind die Bürger in Hadersleben nicht anschließend gefragt worden, ob sie danach nicht vielleicht doch das Haus kaufen wollten.

Außerdem ist die Diskussion des Umzuges nach Bispen nicht neu und schon über Jahre in Hadersleben besprochen worden. Es war natürlich auch ein Thema bei den Generalversammlungen des Büchereiverbandes 2022 und 2023.

Es ist nicht unüblich, dass ein Investor an einen Hausbesitzer herantritt. Auch beim Verkauf des Medienhauses hatten wir einen Investor und das Gebäude war beim Verkauf auch nicht öffentlich ausgeschrieben. Wichtig ist nur, dass wir den Marktwert erzielen (In Hadersleben haben wir sogar einen sehr guten Preis erzielt, laut Makler). Deshalb haben wir auch unabhängige Makler hinzugezogen.

Ein sanierungsbedürftiges Gebäude als Tafelsilber zu bezeichnen, ist eine sehr spezielle Sichtweise, vor allem in Anbetracht unserer leider sehr bescheidenen investiven Mittel. Und was Berlin angeht: In den für uns zuständigen Ministerien und Behörden gibt es extrem strenge Auflagen und Kontrollen, die wir natürlich auch in diesem Prozess eingehalten haben bzw. einhalten werden.

Letzteres gilt auch für die Verwendung des Verkaufserlöses. Der BDN, und damit die Minderheit, wird über eine Fehlbedarfsfinanzierung gefördert (schon immer). Wie eine solche funktioniert, wurde auch bei der diesjährigen BDN-Delegiertenversammlung von unserem Hauptgeschäftsführer noch mal erläutert.

Wenn eine unserer Einrichtungen oder einer unserer Vereine, in diesem Fall die Schule und Kindergarten, plötzlich zusätzliche Einnahmen haben, werden die normalen Zuschüsse dementsprechend gekürzt. Das ist nicht neu. Der Hauptvorstand hat vor Jahren beschlossen, dass bei Verkauf von Gebäuden, das Geld in den Gesamthaushalt des BDN zurückfließt. Dann entscheidet der Hauptvorstand, wo das Geld aus minderheitenpolitischer Sicht am besten angewandt wird. Das haben wir in diesem Fall auch so gemacht und immer nach Antragsstellung und mit Zustimmung von Berlin.

Ein letzter persönlicher Kommentar:

Ich finde es einfach nicht in Ordnung, dass man unsere hauptamtlichen Mitarbeiter dermaßen angreift und „Vetternwirtschaft“ unterstellt. Damit unterstellt man ihnen persönliche Vorteilnahme bei diesem Projekt. Ich möchte euch auffordern, dies entweder umgehend zu belegen oder zurückzunehmen. Unsere hauptamtlichen Mitarbeiter führen nur das aus, was in diesem Fall der Hauptvorstand und der Büchereiverband beschlossen haben. In beiden Vorständen sitzen ehrenamtlich gewählte Vertreter, die jederzeit das Allgemeinwohl der Minderheit im Blickpunkt haben.

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