Leserbrief

„Zu viel Personal am Grenzübergang Krusau“

Zu viel Personal am Grenzübergang Krusau

Zu viel Personal am Grenzübergang Krusau

Peter Brix
Harrislee
Zuletzt aktualisiert um:

Peter Brix schildert in seinem Leserbrief seine Erfahrungen am Grenzübergang Krusau und stellt einen Lösungsvorschlag für die Kontrollen vor.

„Danmark er tiltrådt Schengen aftalen"

Dazu die Antwort eines jungen Grenzpolizisten am Übergang Krusau am 16.08.2020: „Det er fuldstændig ligegyldigt med Schengen. Grænsen er lukket." Wir wollen die emotionale Aussage eines jungen Grenzpolizisten nicht überbewerten. Jedoch kann man sich Gedanken machen, nach welchen Kriterien auf dänischer Seite kontrolliert wird und mit welcher Zielsetzung. Denn der Schengen Vertrag verlangt den freien und uneingeschränkten Personenverkehr auch an der Grenze von Dänemark (DK) zu Deutschland (D).

An dem Tag wurde die dänische 6-Tage-Regel aufgehoben. Der Stau von D nach DK war jedoch so zeitraubend wie seit Monaten. Von Stichproben alle halbe Stunde etwa keine Spur, nein, es wurde permanent kontrolliert. Dazu standen vier Grenzpolizisten in der Kontrollspur. Selbst Fahrer mit vorgezeigten dänischem Pass mussten anhalten und wurden zusätzlich in dieser Spur kontrolliert. Hier fehlt der Bezug zur Covid-19-Epidemie und auch zur unerlaubten Einreise von Flüchtlingen, den beiden Begründungen für die dänische Ausnahmeregelung mit Kontrollen. 

Es scheint in Krusau zu viel Personal eingesetzt und zu viel kontrolliert zu werden, die Leitung für die Ressourcenplanung ist wohl im Urlaub. Vorschlag: Das Kontrollpersonal wird auf mehrere Grenzübergänge mit Stichprobenkontrollen verteilt und somit können weitere Grenzübergänge geöffnet werden. Zum Wohle des Grenzgebietes Schleswig und wie von den Parteien der beiden Minderheiten gefordert.

Eine Kontrolle in Umkehrrichtung von DK nach D findet auf deutscher Seite seit Monaten nicht statt. Dabei ist der Corona 7-Tage-R-Faktor in DK höher als in D, es besteht also eher die Gefahr in DK als in D mit Covid-19 angesteckt zu werden. Deshalb sollte die dänische Grenzpolizei als Konsequenz nur in Umkehrrichtung von DK nach D eingesetzt werden, damit der hohe dänische R-Faktor nicht in andere Länder exportiert wird, zum Wohle Europas. Keine Ausreise aus DK für Dänen, das wäre dann wie im Ostblock früher. Die Grenze wäre zu, aber anders als der Grenzpolizist oben es meinte.

DK unterzeichnete das Schengener Abkommen im Jahre 1996. Das kleine Land sollte das Abkommen einhalten und den freien Grenzverkehr an allen Übergängen erlauben, gerne mit Stichprobenkontrollen. Das macht Sinn und wird von diversen politischen Parteien der Opposition in DK gefordert. Die Logik der praktizierten Grenzkontrollen seit 2015 hat kaum Bezug zu den Schengen Ausnahmegenehmigungen. Die oft jungen Grenzpolizisten scheinen mit der Regelauslegung überfordert zu sein. Das war in der kurzen Zeit der deutschen Grenzkontrollen ähnlich.

SDU Professor Steen Bo Frandsen in Sankelmark 2020: „Der Begriff Genforening ist objektiv falsch. Der Wirtschafts- und Kulturraum  Schleswig wurde 1920 geteilt.“ Das in Europa angesehene Königreich Dänemark ist seit 2015 angetreten den kompetenten  Professor aus Odense jeden Tag zu bestätigen. Ein wiedervereinigtes Schleswig in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht, bei freier Mobilität, das bringt für die Bewohner von Sønderjylland mehr Lebensqualität, als zu Udkantsdanmark degradiert zu sein.


M.Sc. Peter Brix
Himmernbogen 28
24955 Harrislee

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