Sexualität

„Pride in Apenrade? – Finde ich gut!“

„Pride in Apenrade? – Finde ich gut!“

„Pride in Apenrade? – Finde ich gut!“

Apenrade/Aabenraa
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Weltweit gibt es „Pride“-Veranstaltungen, bei denen queere Menschen ihre Persönlichkeit zum Ausdruck bringen und für Akzeptanz kämpfen. Foto: Via Www.imago-Images.de Richard B. Levine/Imago/Ritzau Scanpix

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Im Sommer soll das Festival, das ein Zeichen für freien Umgang mit der eigenen Sexualität ist, auch in Apenrade stattfinden. Pastorin Anke Krauskopf unterstützt voll und ganz das Vorhaben und findet, dass auch die Kirche mit dabei sein sollte. Dafür nennt sie einige Gründe.

Ende Juni soll das erste Mal die „Pride-Parade“ in Apenrade stattfinden. Die Veranstaltung setzt sich dafür ein, alle Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Vor allem die sexuelle Orientierung spielt dabei eine wichtige Rolle. Queere Menschen wollen mit der Parade für Akzeptanz bei den Mitmenschen sorgen. 

Unterschiedliche Meinungen

Während jedoch der Apenrader Pastor Jørgen Jørgensen von der Gemeinde der Sankt Nicolai Kirche gegenüber „JydskeVestkysten“ sagte, dass er die Vielfältigkeit nicht unterstütze und es ihm Angst mache, öffentlich über die Geschlechteridentität anderer Menschen informiert zu werden, ist Pastorin Anke Krauskopf vom deutschen Gemeindeteil gegensätzlicher Ansicht. Sie unterstützt das Projekt mit vollstem Herzen.

Alle Menschen sind gleich

„Ich finde es gut, wenn queere Menschen die Möglichkeit bekommen, sich zu treffen, und ich bin auch der Meinung, dass die Kirche das unterstützen sollte“, sagt sie.

Ich glaube nämlich, dass Gott die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, und dazu gehören alle Menschen.

Pastorin Anke Krauskopf

„Ich glaube, dass Gott die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, und dazu gehören alle Menschen", erläutert sie weiter. „Gottes Liebe gilt allen Menschen, Frauen, Männern und dem großen Spektrum, das es zwischen den Geschlechtern gibt. Alle gehören dazu und müssen akzeptiert werden“, findet sie.

Sie geht dabei mit gutem Beispiel voran. „Ich begegne jedem Menschen, so wie es Jesus getan hat. Für ihn waren alle gleich“, sagt die Pastorin.

Bibel im Kontext verstehen

Sie gibt zwar zu, dass es in der Bibel einige Textstellen gebe, in denen Homosexualität als unerwünscht dargestellt werde, „doch es gibt auch andere Stellen, die anderes verstehen lassen. Zudem muss die Schrift im geschichtlichen Kontext gelesen werden“, erklärt sie und verweist damit auf über 2.000 Jahre gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung, die es seither gegeben hat. 

Zudem habe die Kirche einen Seelsorgeauftrag. „Wir Pastorinnen und Pastoren sollen den Menschen zur Seite stehe und sie unterstützen. Dazu gehören alle, auch die Queeren“, meint Anke Krauskopf.

Krauskopf wäre dabei gewesen

Die Pastorin hatte eine Einladung von den Apenrader Veranstaltern, aktiv an der Apenrader Pride teilzunehmen, „doch ich bin zu dem Zeitpunkt gerade in Urlaub, sonst wäre ich dabei gewesen“, erklärt sie.

Die Pride in der Fördestadt wird von Aura Aabenraa veranstaltet. Das ist ein Zusammenschluss von zumeist queeren jungen Menschen, die Treffen und Veranstaltungen planen und durchführen. Mit dabei sind auch die Apenrader Bibliotheken mit dem angeschlossenen Kulturhaus „NygadeHuset“, wo unter anderem eine „Drag-Show“ stattfinden soll.

Zum Bibliotheken-Kreis gehört übrigens auch die Deutsche Zentralbücherei. „Wir werden zwei Buchvorstellungen zum Thema LGBT machen, und – darauf freue ich mich besonders – zwei Instagram-Live-Interviews mit zwei Personen aus der LGBT-Community“, berichtet Büchereidirektorin Claudia Knauer.

Pride-Parade

Gay Pride, auch LGBT-Pride (oder einfach nur Pride) ist ein Begriff, der aus der Lesben- und Schwulenbewegung stammt, um den selbstbewussten bzw. selbstachtenden und damit stolzen Umgang mit der eigenen sexuellen Identität zu beschreiben. Stolz wird im Sinne eines „gegen andere an den Tag gelegtes Selbstgefühl seines Wertes“ verwendet. Also in Bezug darauf, so zu sein, wie man ist, sich nicht vor anderen verstecken oder sich für andere verstellen zu wollen und gegebenenfalls für seine Rechte einzutreten. 

Die Idee des Stolzes auf das eigene So-Sein ist auch bei anderen gesellschaftlichen Minderheiten anzutreffen, so zum Beispiel in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

Pride wird auch als Kategorie oder Namenszusatz für Publikationen und Veranstaltungen verwendet, die diese Selbstachtung politisch oder kulturell öffentlichkeitswirksam ausdrücken. Am bekanntesten sind dabei die Pride-Paraden, bei denen in Demonstrationszügen Sichtbarkeit für LGBT* geschaffen werden soll.

Quelle: Wikipedia

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