Königinbesuch
Auf Stippvisite zum Folkehjem
Auf Stippvisite zum Folkehjem
Auf Stippvisite zum Folkehjem
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Für die Ur-Urenkelin H. P. Hanssens wird dieser Tag unvergesslich bleiben, und auch die Chorsängerinnen haben einen bleibende Eindruck vom Besuch.
Mit einigen Minuten Verspätung kam Königin Margrethe am Apenrader Folkehjem an, wo sie schon von hunderten Apenraderinnen und Apenradern erwartete wurden, die am Straßenrand gegenüber dem Folkehjem standen.
In einem weißen Kleid und einem dazu passenden Hut mit breiter Krempe stieg sie aus dem Auto. Zur Begrüßung überreichte ihr Thea Hanssen, die Ur-Urenkelin von H. P. Hanssen – treibende Kraft der „Wiedervereinigung“ – einen kleinen Blumenstrauß. „Es war eine große Ehre für mich und ein Erlebnis, das ich nicht vergessen werde“, erklärte die 13-Jährige hinterher.
Bürgermeister Thomas Andresen führte die Königin dann durch den „Genforeningspark“ (Wiedervereigungspark), der speziell zur Feier des 100. Jahrestages der Wiederangliederung Nordschleswigs an Dänemark (im Dänischen „Genforening“ genannt) angelegt wurde. Er erzählte dabei jeoch weniger über die Geschichte des Landesteils, sondern über seine persönliche Erfahrung als „Sønderjyde“, wie er erzählte.
„Es war eine sehr ruhige und entspannte Königin, die ich getroffen habe“, sagte er im Anschluss an den Besuch.
Doch nicht nur die Ur-Urenkelin H. P. Hanssens und Bürgermeister Thomas Andresen durften die Königin aus nächster Nähe sehen, sondern auch die zehn Mädchen des „Sankt Jørgen Pigekors“, die zusammen mit der Königin ein historisches Foto nachstellten. Vor 101 Jahren stand ihr Großvater, Christian X., an genau der Stelle vor dem Folkehjem und wurde von zehn Mädchen in weißen Kleidern umgeben.
„Das war so aufregend“, erklären Emma Brandt Nielsen und Julie Bendsen, zwei der Chorsängerinnen, übereinstimmend. „Am aufregendsten war es, die Königin zu erleben“, stimmen auch Aviaaja Marie Nedergaard und Esther Bendix Helberg Carstensen zu. „Wir waren anfangs so nervös aber als die Königin dann da war, war die Anspannung ganz plötzlich weg. Sie war sehr nett“, berichtet Aviaaja.
„Der Königinbesuch ist aber nicht nur für uns besonderes, sondern für ganz Nordschleswig und die Menschen, die hier leben“, finden die Mädchen.
Auf dem Balkon des Folkehjems wurde ein weiteres historisches Foto nachgestellt. Den Moment nutzte der Bürgermeister, um die Königin neunmal Hochleben zu lassen, und das ließen sich die Apenrader nicht zweimal sagen: Das „Hurra“ hallte laut durch die Stadt.
Der Königin wurde im Folkehjem ein leichter Imbiss gereicht, der vom Koch Lars Bendiksen zubereitet war. Auf dem Menü standen gedünsteter, weißer Spargel, gebratene Rotzunge und handverlesene Krabben. Dazu wurden neue dänische Kartoffeln sowie eine Sauce Hollandaise gereicht. Als Nachspeise wurde Brottorte serviert. Insgesamt zwölf Personen nahmen am Essen teil. Eine überschaubare und einfache Aufgabe, wie Bendiksen dem „Nordschleswiger“ verriet.
Als Gäste waren dabei:
- Ane Mærsk Mc-Kinney Uggla, Vorsitzende der A. P. Møller Stiftung
- Mads Lebech, Direktor der A. P. Møller Stiftung
- Per Have, Geschäftsführender Direktor der Bitten & Mads Clausen Stiftung
- Henrik Bo Nielsen, Kulturdirektor bei Danmarks Radio
- Tom Ahmt, Kommunaldirektor der Kommune Apenrade
- Simon Faber, Projektleiter für „Genforening 2020"
Wir haben uns unter anderem über die Entwicklung der nachhaltigen Energieproduktion in der Kommune Apenrade unterhalten“, sagte Thomas Andresen kurz nach Ende des königlichen Besuchs. Doch nicht nur das war Inhalt des Gesprächs mit Königin Margrethe. „Es ging auch um das Grenzland, das, wie wir beide finden, ein Modell ist, das für andere Grenzregionen ein gutes Vorbild abgibt, in dem zwei Minderheiten friedlich miteinander leben und akzeptiert werden“, so Andresen.
Nach knapp einer Stunde machte sich die königliche Karosse mit den Begleitfahrzeugen wieder auf den Weg nach Sonderburg, wo das „Wiedervereinigungsprogramm“ fortgesetzt wurde.