„Das gibt es doch gar nicht. Ich habe den Hauptgewinn“, ruft Oskar ganz aufgeregt und läuft zu seinen Eltern. Die Freude bei den Dreien ist riesig und sie können es kaum glauben. Für sie geht es bald auf eine dreitägige Kreuzfahrt von Kopenhagen (København) Richtung Oslo und wieder zurück. Und das nur, weil sie bei der Tombola beim Sommerfest und gleichzeitig 90. Geburtstag der Deutschen Schule Rothenkrug ein Los gekauft haben.

Die Stimmung beim großen Schulfest am Freitag war großartig, da waren sich alle Anwesenden einig. Neben der Möglichkeit, bei der Tombola Gewinne abzustauben, wurde eine große Hüpfburg aufgebaut, auf der sich die Kinder austoben konnten. Gratis Popcorn und Slush-Eis wurden angeboten und „der Nordschleswiger“ war mit einer Schokokuss-Wurfmaschine vor Ort.

„Es ist einfach großartig. Das Besondere ist, dass alle Generationen aus Rothenkrug, egal ob alt oder jung, hier sind. Die Resonanz ist durchweg positiv“, schwärmt Schulleiterin Carina Heymann. Die Schule bedeute der Region und ihren Menschen sehr viel. Vielen Eltern sei es zudem wichtig, dass ihre Kinder auf eine kleinere Schule gehen. 

Und auch der stellvertretende BDN-Vorsitzende des Ortsverbands Rothenkrug, Dirk Jürgensen, der traditionell hinter dem Grill stand, schloss sich den Worten der Schulleiterin an: „Es ist dieser Zusammenhalt, der bemerkenswert ist. Wenn so viele Leute kommen, macht es Spaß. Meine Frau war jahrelang Vorsitzende an der Schule und hat das neue Gebäude mit aufgebaut. Wenn man jetzt sieht, dass es so genutzt wird, ist es einfach toll.“

Einen Wermutstropfen musste die Schule allerdings an diesem Tag hinnehmen. Der neue Spielturm sollte ursprünglich beim Fest eingeweiht werden. Dies musste kurzfristig verschoben werden. „Der Spielplatzkontrolleur war vor zwei Wochen da. Er hat vier Detailmängel am Turm gefunden. Beispielsweise fehlt die Plakette, in welchem Jahr er aufgestellt wurde“, erklärt Schulleiterin Carina Heymann.

Das eigentliche Problem sei aber, dass die drei Seitenplatten zu hoch angebracht sind. „Wir reden da von einem bis zwei Zentimetern. Da es aber auch um die Sicherheit der Kindergartenkinder geht, die ebenfalls dort rauf dürfen, darf die Fallhöhe maximal 2,5 Meter sein. Ich habe dafür volles Verständnis.“ Ein langes Absperrband verhindert aktuell, dass Kinder den Spielturm nutzen. So schnell wie möglich sollen die Mängel behoben werden.

Eltern und Kinder zufrieden mit dem Fest

Familie Bruhn hat ihre beiden Kinder jeweils im Kindergarten und in der Schule in Rothenkrug angemeldet. Sie waren in den vergangenen Jahren auch schon mit dabei und können nur Positives berichten. „Es gefällt uns sehr gut. Die Stimmung ist toll und es ist eine andere Art, sich zu treffen. Wenn man mit anderen Eltern oder Lehrern spricht, geht es nicht um Schule. Es ist ein gemütliches Miteinander“, sagt Mutter Diana und ergänzt: „In diesem Jahr haben sie wirklich noch einmal einen draufgesetzt. Ich habe gehört, dass es heute im Kindergarten sehr schwierig gewesen sein soll, die Kinder zur Ruhe zu bekommen, weil sie sich alle so darauf gefreut haben.“

Und auch die Familie Lüdders um Gewinner Oskar zeigte sich vom Fest begeistert. „Das Wetter ist toll, die Schule ist großartig und es sind tolle Lehrer da. Die Stimmung ist bestens“, meint Mutter Diana. „Das Fest gefällt mir super. Ein spezielles Highlight habe ich nicht, weil für mich wirklich alles Highlights sind“, erzählt Oskar.

Trotzdem sieht Schulleiterin Carina Heymann noch Potenzial für das Jubiläum zum 100. Geburtstag der Schule. Bewusst hätten sie sich dafür entschieden, den 90. Geburtstag noch nicht in besonderer Größe zu zelebrieren. „In zehn Jahren feiern wir dann erst richtig“, versichert Schulleiterin Carina Heymann.