Geschichte

4. Mai: Ein bedeutender Tag auch fürs Fröslevlager

4. Mai: Ein bedeutender Tag auch fürs Fröslevlager

4. Mai: Ein bedeutender Tag auch fürs Fröslevlager

Fröslee/Frøslev
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Die traditionelle Gedenkfeier im Fröslevlager in Erinnerung an die Befreiung Dänemarks 1945 wird in diesem Jahr erweitert (Archivfoto). Foto: DN

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Bei der Befreiung Dänemarks am 4. Mai 1945 hatte die Leidenszeit der Gefangenen im Fröslevlager während der Besatzung durch Hilter-Deutschland ein Ende. An die Befreiung wird im Fröslevlager seither erinnert. Die traditionelle Zeremonie wird in diesem Jahr mit einem Tag der offenen Tür ergänzt.

„Wir freuen uns, wie immer, die Befreiung Dänemarks zu feiern. In diesem Jahr tun wir dies mit neuen Aktionen, wobei das gesamte Lager vor der Gedenkfeier für alle geöffnet ist. Neben der erweiterten Öffnungszeit und Aktionen im Lager zwischen 16.30 und 20 Uhr haben wir uns dazu entschieden, Generalkonsul Kim Andersen aus Flensburg als Gastredner einzuladen“, so die Worte von Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Konservative) in einer Ankündigung für den traditionellen Gedenktag im Fröslevlager am 4. Mai anlässlich der Befreiung Dänemarks zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945.

Jakobsen ist Vorsitzender des Trägervereins Fröslevlager und wird, wie üblich, bei der um 20 Uhr beginnenden Gedenkfeier sprechen. Kurz darauf hält der Generalkonsul dann die Gastansprache.

Wie in den vielen Jahren zuvor, wird die Zeremonie mit Kranzniederlegung (20.25 Uhr) und dem Einspielen der originalen Radiomeldung des britischen Senders abgerundet, der damals das nahende Kriegsende und die Befreiung besetzter Länder verkündete.

Zum Auftakt Theater

Der erweiterte Gedenktag wird um 16.30 Uhr in der Theaterbaracke K 14 mit Darbietungen der im Fröslevlager ansässigen Nachschule eingeleitet.

Von 17 bis 20 Uhr können Gäste kostenlos die Ausstellungen und Sonderaktionen verschiedener Organisationen wie Amnesty International, Heimwehr und Vereinte Nationen besuchen, die ebenfalls im Fröslevlager ansässig sind. Lediglich der Besuch des Nationalmuseums zur Lagergeschichte kostet Eintritt (75 Kronen).

„Der 4. Mai hat eine feste Tradition im Fröslevlager, wir müssen uns aber weiterentwickeln, damit wir auch in Zukunft Gäste ins Frøslevlager locken können. Ich bin daher froh, dass alle Ausstellenden und die Nachschule die Veranstaltung unterstützen“, so Asger Larsen, Vorsitzender des Freundeskreises Fröslevlager, in einer Mitteilung der Kommune Apenrade (Aabenraa).

Das Programm:
16.30 Uhr: Unterhaltung der Nachschule in der Theaterbaracke K14
17 bis 20 Uhr: Erlebe das Fröslevlager
17 bis 19 Uhr: In der Nachschule kann Abendessen gekauft werden (75 Kronen)
19.30 Uhr: „Den Sønderjyske Garde“ musiziert am Hauptwachturm
20 Uhr: Begrüßung durch Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen, seines Zeichens auch Vorsitzender des Trägervereins Fröslevlager
20.10 Uhr: Festansprache des dänischen Generalkonsuls in Flensburg, Kim Andersen
20.25 Uhr: Kranzniederlegung am Gedenkstein
20.34 Uhr: Freiheitsmeldung des britischen Senders BBC vom 4. Mai 1945
20.40 Uhr: Andacht
20.50 Uhr: Ausklang mit Kaffeetafel (50 Kronen) und gemeinsamem Singen in der Baracke W7

 

 

Frøslevlager

Das Internierungslager Fröslev (dänisch: Frøslevlejren) wurde 1944 kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze errichtet und am 13. August 1944 in Betrieb genommen. Es war für etwa 1.500 Gefangene gedacht. Die Gesamtzahl der Inhaftierten beläuft sich auf etwa 12.000 Gefangene.

Das Lager wurde auf eine dänische Initiative hin gebaut, um die Deportation von dänischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern in deutsche Konzentrationslager zu vermeiden. Entgegen aller Vereinbarungen wurden dennoch ca. 1.600 Gefangene aus Fröslee in Konzentrationslager weitergeschickt.

Kurz nach dem Krieg wurde der Name des Lagers in „Fårhuslager“ geändert. Von Mai 1945 bis in den Herbst 1949 hinein diente das Lager als Straflager für dänische Landesverräter.  In den viereinhalb Jahren waren für kürzere oder längere Zeit mehr als 5.000 Personen inhaftiert, darunter viele Mitglieder der deutschen Minderheit.

1983 beschlossen das damalige Amt Nordschleswig („Sønderjyllands Amt“) und die Gemeinde Bov (Bau) die Gründung der freien Trägerschaft des Fröslevlagers. Sie wurde am 1. Januar 1984 realisiert. Das Lager liegt seit der Kommunalreform in der Kommune Apenrade (Aabenraa). Im Lager befinden sich eine Nachschule und Ausstellungen verschiedener Organisationen.

 

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