Gesellschaft

Aksel und Tove: Pfannkuchen für eine ganze Schule

Aksel und Tove: Pfannkuchen für eine ganze Schule

Aksel und Tove: Pfannkuchen für eine ganze Schule

Matthias Weuthen
Apenrade/Aabenraa
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Aksel und Tove Kristiansen versorgen die Kinder der deutschen Schule mit Pfannkuchen Foto: Karin Riggelsen

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Pfannkuchen für knapp 220 Schülerinnen und Schüler? Klingt komisch, ist aber so! Kinder und Jugendliche der Deutschen Privatschule Apenrade durften sich kürzlich freuen. Doch: Wer steckt dahinter, und was ist der Grund dafür?

„Man fühlt sich so wie bei Oma und Opa. Sie sind so herzlich, und wir freuen uns hier zu sein!“ , erzählt die Chefin der Schulfreizeitordnung (SFO) der Deutschen Privatschule Apenrade (DPA) Marion Köstlin begeistert.

Aber von vorn: Tove und Aksel Kristiansen sind ein Ehepaar gehobenen Alters, das am Svinget bei den deutschen Schulen lebt. Jeden Morgen um die gleiche Zeit finden sich die beiden in Ihrem Wintergarten ein, um zusammen zu frühstücken. Die nahegelegene deutsche Privatschule beginnt zeitgleich ihren Tag mit einem Spaziergang. Dieser Spaziergang verläuft auch am Wintergarten von Tove und Aksel vorbei. Wenn die Kinder an dem Haus vorbeikommen, winken und grüßen sie die Rentnerin und den Rentner stets herzlich. Dieser Vorgang wiederholt sich Tag für Tag.

Als Dankeschön: Tove und Aksel Kristiansen laden Schüler zum Pfannkuchenessen ein Foto: Karin Riggelsen

Aksel und Tove freuen sich jedes Mal, wenn die Kinder stehen bleiben und den beiden einen guten Morgen wünschen. Das haben sie als Grund genommen, um den Kindern etwas zurückzugeben.

Und so war die Idee geboren, die gesamte Schule auf ein paar Pfannkuchen einzuladen. Um alle 220 Schüler sattzubekommen, bedarf esjedoch sehr vieler Pfannkuchen. Zum Glück hat Aksel dafür die perfekte Maschine entworfen: Mithilfe von zwei Gasflaschen, einem umfunktionierten Seifenspender und ein paar Pfannen kann er nun acht Pfannkuchen gleichzeitig braten.

450 Pfannkuchen für die Schule

Diese Erfindung ist aber alles andere als neu. Bereits vor 20 Jahren hat Aksel die Maschine gebaut und ist damit seitdem der Star auf jeder Party. Während er zu Beginn „nur“ drei Pfannkuchen gleichzeitig braten konnte, sind es mittlerweile bis zu acht.

Und so fingen sie bereits morgens um 9 Uhr an, die ersten Pfannkuchen vorzubereiten. Cirka 450 davon wollen sie heute für die Kinder zubereiten. Ihr Haus und besonders ihren Wintergarten haben sie liebevoll geschmückt und alles vorbereitet.

Mit seiner Erfindung kann Aksel bis zu acht Pfannkuchen gleichzeitig braten Foto: Karin Riggelsen

Dann ist es so weit, die ersten hungrigen Kinder kommen ganz gespannt durch die Tür. Den Anfang machen die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe. Später folgt die Mittelstufe, bevor gegen Mittag die Oberstufe den Abschluss setzt.

„Die Kinder reden seit einer Woche von nichts anderem mehr, sie freuen sich sehr hier zu sein“, berichtet Lehrerin Alice Lehmann. Auch die Lehrerinnen und Lehrer wurden mit Pfannkuchen und Kaffee versorgt.

Die Kinder sind froh, in der Stube zu sitzen und ein paar Pfannkuchen mit Tove und Aksel zu essen.

Das Ehepaar freut sich über die strahlenden Kinderaugen. Das Rezept ist auch kein normales: Es stammt von Aksels Mutter und wird seitdem in seiner Art und Weise fortgeführt.

Morgen früh werden die beiden vermutlich wieder in ihrem Wintergarten sitzen und frühstücken. Und auch morgen werden die Kinder wieder vorbeikommen, anhalten und „Hallo“ sagen. 

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