Natur und Umwelt

Schnäpel, Lachs und Co. sollen in Jündewatt endlich durchkommen

Schnäpel, Lachs und Co. sollen endlich durchkommen

Schnäpel, Lachs und Co. sollen endlich durchkommen

Jündewatt/Jyndevad
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Das Stemmwerk in Jündewatt verhindert die Passage von Fischen (Archivfoto). Foto: DN

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Nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen, an der Jündewatter Mühle eine Passage für Fische zugunsten ihrer Lebensbedingungen zu schaffen, peilt die Kommune Apenrade ein Enteignungsverfahren an, sollte nach wie vor keine Einigung zu erzielen sein. Gebäude müssen nicht abgerissen werden.

Das Stauwerk an der seit Jahren nicht mehr betriebenen und heruntergekommenen  Wassermühle in Jündewatt verhindert die Passage von Fischen. Ihnen bleibt der Zugang zu attraktiven Laichgebieten in den oberen Gebieten der Süderau bis in die Kommune Sonderburg (Sønderborg) verwehrt.

Die Bemühungen, im Zuge von Naturschutzmaßnahmen eine Passage mit den Mühlenbesitzern zu vereinbaren, scheiterten, obwohl das Stemmrecht für die Stromerzeugung nicht mehr existierte. Vor allem für den bedrohten Schnäpel, aber auch für andere Fischarten wie den Lachs, sollten bessere Lebensbedingungen geschaffen werden.

Die Wassermühle in Jündewatt verfällt zunehmend. Foto: kjt
Versuche etwa von Lachsen, das Stemmwerk in Jündewatt zu passieren, scheitern. Foto: Aabenraa Kommune

Da rund 20 Jahre keine Einigung mit den wechselnden Mühlenbesitzern zu erzielen war, wird die Kommune notfalls ein Enteignungsverfahren anstreben, um EU-Vorgaben entsprechen zu können.

Dafür hat sich der zuständige Ausschuss für nachhaltige Entwicklung ausgesprochen und wird eine entsprechende Empfehlung an den Stadtrat weiterleiten, damit die Verwaltung zeitnah ein entsprechendes Verfahren zugunsten einer Passage einleiten kann, sollte keine Einigung erzielt werden.

Ziel vor Augen

„Die Angelegenheit geht bis in die Zeit des Amtes Nordschleswig zurück. Jetzt ist endlich alles drauf ausgelegt, eine Passage zu schaffen“, zeigte sich Erwin Andresen von der Schleswigschen Partei (SP), stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses, erleichtert, dass das Ziel für eine Passage in greifbare Nähe rückt.

Laut Projektentwurf ist ein 1,3 Kilometer langer neuer Flussarm um die Wassermühle und das Stauwerk auf nördlicher Seite herum vorgesehen, mit Kiesbetten zum Laichen. Für den Erhalt des Mühlensees soll eine Abzweigung mittels Rohrsystem sorgen.

Mit diesem Vorhaben ist kein Abriss von Gebäuden erforderlich, und das Mühlenambiente bleibt erhalten, heißt es in der Beschlussvorlage.

Die Planskizze für die neue Flussführung (türkis) Foto: Kommune Aabenraa

Die Ausgaben für eine Entschädigung oder eben auch für eine Enteignung seien überschaubar. Es gehe an der Mühle nur um Fläche, nicht um Gebäude, so Andresen.

Wann die Arbeiten beginnen, vermag er noch nicht zu sagen. „Es kommt noch in den Stadtrat, und dann folgt die konkrete Projektplanung“, so der SP-Politiker.

 

 

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