Wirtschaft

Illegaler Schwund gehört bei „Kroghs Grønt“-Gemüseständen zum Geschäft

Illegaler Schwund gehört bei „Kroghs Grønt“-Gemüseständen zum Geschäft

Immer wieder Diebstahl bei „Kroghs Grønt“ Gemüseständen

Sotterup/Sottrup
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Die „Beachflag“ weist noch auf das Verkaufshäuschen von „Kroghs Grønt“ am Aarøsund Landevej hin, obwohl der Obst- und Gemüsestand schon vor einiger Zeit geschlossen wurde. Foto: privat

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Der Obst- und Gemüsebauer aus Sotterup bei Bülderup-Bau hat in Hadersleben jedoch die Reißleine gezogen.

Gemüsestände ohne Personal sind Vertrauenssache. Im Großen und Ganzen kann sich der Obst- und Gemüsebauer Kristian Krogh aus Sotterup bei Bülderup-Bau (Bylderup-Bov) auch auf seine Kundschaft verlassen. Sie bezahlen ihre Gurken, Tomaten und Erdbeeren. Sie müssen nicht das nötige Kleingeld passend in der Tasche haben. Viele Däninnen und Dänen können mit ihren Handys für ihre Waren zahlen und machen das auch gewissenhaft. In der Regel.

Es gibt aber auch Ausnahmen. „Um es zu sagen, wie es ist: Wir müssen immer einen gewissen Prozentsatz Schwund einkalkulieren“, sagt Kristian Krogh im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. Er bestückt mittlerweile im gesamten Landesteil kleine graue Verkaufshäuschen. Die nördlichsten Gemüsestände befinden sich in Kolding; die südlichsten in Tondern (Tønder). Die Waren sind offensichtlich begehrt.

Kristian Krogh baut seit vielen Jahren verschiedene Obst- und Gemüsesorten in seinem Betrieb „Kroghs Grønt" an. Foto: DN (Archiv)

Überproportionaler Schwund

Das freut den Gärtner Krogh. Den Geschäftsmann in ihm schmerzt es allerdings, dass sich vor allem in Hadersleben eine traurige Tendenz abgezeichnet hat. „Es wurde dort überproportional viel gestohlen“, sagt er. Kristian Krogh hat deshalb die Reißleine gezogen und sein Häuschen am Aarøsund Landevej 84 in Hadersleben geschlossen.

Einen Zusammenhang mit den gestiegenen Preisen ist unmittelbar nicht zu ziehen. Die traurige Tendenz zeichnete sich bereits über einen längeren Zeitraum ab.

„Keine Sorge, wir werden zur neuen Saison sicherlich wieder den Stand öffnen, aber im Moment ist der Schwund einfach zu groß“, stellt Kristian Krogh bedauernd fest.

Keine Erklärung

Woran es liegt, dass in Hadersleben zumindest aus seiner leidvollen Erfahrung offensichtlich mehr gestohlen wird als in den anderen Orten, weiß er nicht.  

„Ich kenne mich in Hadersleben nicht so aus. Ich weiß daher auch nicht, wer in dem dortigen Viertel wohnt und ob es überhaupt damit zusammenhängen könnte“, sagt Kristian Krogh, der damit jedoch keineswegs haltlose Behauptungen in den Raum stellen möchte. Er hat nur festgestellt, dass der Schwund dort unverhältnismäßig groß ist, und er entsprechende Konsequenzen gezogen hat.

Links neben dem Gemüsehäuschen am Aarøsund Landevej steht eine ähnliche Hütte mit Eierautomat. Der ist weiterhin in Betrieb. Allerdings können dort nur Eier entnommen werden, nachdem man sie bezahlt hat. Foto: privat

Verkehrsgünstige Lage

Ganz aufgeben, will er den Standort jedoch auf keinen Fall. In der Hauptsaison liegt der Stand nämlich verkehrstechnisch äußerst günstig. Wer im Sommer aus Hadersleben zum Baden oder ins Sommerhaus nach Aarösund (Aarøsund) oder Heisagger Strand (Hejsager Strand) fährt, kommt nahezu unweigerlich an dem Stand neben dem „7Eleven“-Kiosk vorbei und deckt sich entweder auf der Hin- oder Rückfahrt mit Obst und Gemüse ein.

Im Herbst und Winter ist der Umsatz deutlich geringer. „Wir hatten den Stand zuletzt nur noch mit Kartoffeln, Wurzeln und Wintergemüse bestückt. Äpfel und andere Obstsorten hatten wir schon länger dort nicht mehr im Sortiment, weil hier der Schwund besonders groß war“, wie Kristian Krogh feststellt.

Andere Gründe

„Kroghs Grønt“ verfügt über einen zweiten Verkaufsstand in Hadersleben. Auch der ist mittlerweile geschlossen – allerdings aus etwas anderen Gründen.

„Dieser Verkaufsstand liegt im Haderslebener Jachthafen und wird in der Wassersportsaison von vielen Bootsbesitzern genutzt. Die Saison ist jetzt jedoch vorbei und entsprechend lau war dann auch der Absatz geworden, weshalb wir diesen Stand schon frühzeitig geschlossen haben. Sobald die ersten Frühkartoffeln reif sind, werden wir auch das Häuschen wieder in Betrieb nehmen“, verspricht Kristian Krogh. Einen Tipp hat jedoch für seine Haderslebener Kundschaft, die wegen Kartoffeln, Äpfeln und Porree nicht den weiten Weg zu Kroghs Hofladen in Sotterup auf sich nehmen wollen: „Die Verkaufshäuschen in Apenrade und Christiansfeld haben das ganze Obst- und Gemüse-Sortiment im Programm.“

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