Folketingswahl 2022

Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich Fragen zur Wohlfahrts- und Sozialpolitik

Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich Fragen zur Wohlfahrtspolitik

Kandidaten stellen sich Fragen zur Wohlfahrtspolitik

Apenrade/Aabenraa
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In dem Campusgebäude an der Campusalle in Apenrade ist unter anderem die Krankenschwestern-Ausbildung untergebracht. Foto: UC Syd

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In Apenrade stehen in der kommenden Woche zwei spannende Diskussionsveranstaltungen an, die den Wählerinnen und Wählern vielleicht einen kleinen Fingerzeig dafür geben können, hinter welchem Namen sie ihr Kreuzchen setzen sollten.

Am 1. November finden in Dänemark die Parlamentswahlen statt. Im gesamten Land buhlen die Kandidatinnen und Kandidaten um die Gunst ihrer Wähler.

Zwei besonders interessante Wahlveranstaltungen finden in der kommenden Woche in Apenrade statt.

Am Mittwoch, 26. Oktober, schicken die Parteien ihre Vertreter ins UC Syd in Apenrade. Hier geht es vor allem um die „systemrelevanten Berufsgruppen“, wie man sie während der Corona-Pandemie nannte.

Mangel an Pflegepersonal

Pflegepersonal ist schon jetzt in Dänemark Mangelware. Das könnte in Zukunft noch schlimmer werden. In diesem Jahr haben 28 Prozent weniger junge Frauen und Männer eine Ausbildung als Krankenschwester begonnen als noch im Vorjahr. Bei Umfragen werden immer wieder die schlechten Arbeitsbedingungen und der geringe Lohn genannt. Ähnlich sieht es in den Bereichen der Erziehung und des Unterrichts aus. Laut einer Prognose des Analyseunternehmens „Damvad Analytics“ werden Dänemark im Jahr 2030 mehr als 35.000 Krankenschwestern und -pfleger, Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialberaterinnen und -berater fehlen.

Offene Wahlversammlung

Bei einer Wahldebatte am Mittwoch, 26. Oktober, auf dem Uni-Campus in Apenrade, werden Folketingskandidatinnen und -kandidaten die Gelegenheit haben, den Wählerinnen und Wählern mitzuteilen, wie sie die Probleme zu lösen gedenken. Das Plenum besteht unter anderem aus Theis Kylling Hommeltoft (Sozialdemokratie), Rikke Norlyk (Konservative), Jan Køpke Christensen (Neue Bürgerliche) und Nanna Bonde (Sozialistische Volkspartei). Die Veranstaltung findet von 10 bis 12 Uhr an der Studientreppe des UC Syd statt und ist offen für alle Interessierte.

Robert Refslund-Nørgård hält es für fundamental wichtig, dass die Folketingsabgeordneten die Menschen kennenlernen, über die sie tagtäglich auf Christiansborg entscheiden. Deshalb hat er die Kandidaten in die Blaue Oase in Apenrade eingeladen. Foto: Pressefoto

Sozialpolitik geht alle etwas an

Wahlversprechen werden in Dänemark als „Valgflæsk“ (Wahlspeck) bezeichnet. Auf dem Menü des Blaukreuzler-Treffpunktes am Apenrader Sønderport steht am kommenden Freitag, 28. Oktober, gebratener Speck und das aus gutem Grund. Bevor die Küche nämlich den Mittagstisch eröffnet, können sozial benachteiligte Bürgerinnen und Bürger von Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Parteien mehr über deren Sozialpolitik erfahren.

„Wir sind überzeugt, dass die soziale Tagesordnung für das Land im Ganzen wichtig ist. Es ist elementar, dass die Politikerinnen und Politiker ihr Augenmerk verstärkt auf die Psychiatrie lenken. Es reicht nicht, der Psychiatrie einfach mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Die Folketingsabgeordneten sollen die Menschen treffen, um die es geht, um auch ihre Probleme verstehen zu können“, so erläutert der Leiter des Apenrader Blaukreuzler-Treffpunktes, Robert Refslund-Nørgård, die Hintergründe dieser ungewöhnlichen Wahlveranstaltung.

Die Einladung haben Eva Kjer Hansen (Venstre), Theis Kylling Hommeltoft (Sozialdemokratie), Niels Flemming Hansen (Konservative), Nanna Bonde (Sozialistische Volkspartei) und Henrik Frandsen (Die Moderaten) angenommen. Sie stellen sich am Freitag von 10 bis 12 Uhr den Fragen der Nutzerinnen und Nutzer der Einrichtung am Sønderport.

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