Folketingswahl

Venstre-Promi Gade erwägt Kandidatur in Nordschleswig

Venstre-Promi Gade erwägt Kandidatur in Nordschleswig

Venstre-Promi Gade erwägt Kandidatur in Nordschleswig

Nordschleswig/Kopenhagen
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Søren Gade möchte sich wieder auf Christiansborg politisch betätigen. Foto: Thomas Lekfeldt/Ritzau Scanpix

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Der populäre Venstre-Politiker Søren Gade will versuchen, erneut ins Folketing einzuziehen. Lokalpolitiker Philip Tietje nennt die Kandidatur einen „Knüller“.

Am Tag, an dem der Konservativen-Chef Søren Pape Poulsen sich als Konkurrent um den Posten als Staatsminister meldete, konnte der Venstre-Vorsitzende Jakob Ellemann-Jensen einen Trumpf aus dem Ärmel zaubern: Der ehemalige Verteidigungsminister und derzeitige EU-Parlamentarier Søren Gade will erneut für das Folketing kandidieren.

Gade hat mehrfach bewiesen, dass er bei den Wählerinnen und Wählern populär ist. Bei den Europarlamentswahlen 2019 erhielt er mehr als 200.000 Stimmen; von allen dänischen Kandidatinnen und Kandidaten bekam nur sein Parteikollege Morten Løkkegaard mehr. Bei den Folketingswahlen 2015 erreichte er den innerparteilichen zweiten Platz hinter dem damaligen Vorsitzenden Lars Løkke Rasmussen.

Westjütland oder Nordschleswig

Nun erwägt Gade laut der Presseagentur „Ritzau“, die Wählerinnen und Wähler in Nordschleswig davon zu überzeugen, bei den vermutlich baldigen Wahlen hinter seinem Namen ihr Kreuzchen zu setzen.  

„Die Partei wünscht, dass ich mich entweder in Westjütland, wo ich bereits früher kandidiert habe, oder in Nordschleswig, wo ich auch recht bekannt bin, aufstellen lasse“, sagt er.

Letztlich entscheiden jedoch die Kreisverbände, wen sie als Kandidatin oder Kandidaten aufstellen möchten.

Jubel aus Apenrade 

Doch egal, ob Gade in Westjütland oder Nordschleswig kandidieren wird, sieht der Apenrader Stadtratspolitiker und ehemalige Folketingskandidat Philip Tietje es als eine deutliche Stärkung der Partei.

„Es ist ein Knüller, dass er wieder für das Folketing kandidiert“, sagt er dem „Nordschleswiger“.

Aderlass

Ellemann-Jensen hat Gade gebeten, in die dänische Politik zurückzukehren. Ihm sind in dieser Legislaturperiode Stimmenmagneten wie Lars Løkke Rasmussen, Karsten Lauritzen, Tommy Ahlers und Inger Støjberg abhandengekommen. Dies kann Venstre vor allem in Jütland deutlich schwächen.

„Søren Gade kann allein Stimmen für mehrere Mandate holen. Daher ist es eine fantastische Nachricht, dass er in die dänische Politik zurückkehrt. Wir hatten einen massiven Aderlass an Profilen, doch das hier bringt uns wieder Rückenwind“, meint Tietje.

Stärkung in Nordschleswig

Und auf diesen Rückenwind hofft der Lokalpolitiker in Nordschleswig auch für den Fall, dass Gade einen Wahlkreis in Westjütland findet und sein Name somit im Grenzland nicht auf dem Stimmzettel stehen wird.

„Er hat einen so guten Ruf, dass seine Kandidatur uns vor allem landesweit nutzen wird. Er spricht so viele Menschen an, dass es uns auf alle Fälle auch in Südjütland und Nordschleswig stärken wird.“

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