Tour de France
Museum Sønderjylland sieht Gelb
Museum Sønderjylland sieht Gelb
Museum Sønderjylland sieht Gelb
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Mit 27 Kilometern schreibt die Domstadtkommune am 3. Juli Geschichte. Zwar ist sie nur Transitkommune, wenn die Tour de France in den Landesteil kommt. Dennoch bildet sie die Kulisse für ein Novum in der Radrenngeschichte. Für das Museum Sønderjylland ist dies die perfekte Steilvorlage für eine Ausstellung rund ums Rad.
Seit Monaten grassiert in Nordschleswig das Radrennfieber. Ein ganzer Landesteil sieht Gelb, wovon nicht zuletzt die vielen gelben Räder in Stadt und Land zeugen. Am 3. Juli bildet das Grenzland die Kulisse für das größte Radrennen der Welt, die Tour de France. Für das Museum Sønderjylland ist dies die perfekte Gelegenheit, längst vergessene Kapitel der nordschleswigschen Fahrradgeschichte aus dem Archiv zu holen und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Geschichten rund ums Rad
Seit Dienstag ist am Haderslebener Pakhuskajen die Ausstellung „Å cykel gennem Synnejylland – Sønderjyske cykelhistorier” (Mit dem Rad durch Nordschleswig – nordschleswigsche Geschichten rund ums Rad) zu sehen, die auf Dänisch, Deutsch und Englisch von der Radgeschichte in Nordschleswig im Allgemeinen und Hadersleben im Besonderen erzählen. Auch in Apenrade (Aabenraa) und Sonderburg (Sønderborg) zeigt das Museum zeitgleich seine Ausstellung den ganzen Sommer über.
„Seit Januar haben wir an dieser Ausstellung gearbeitet“, wie Nina Nørgaard Jørgensen, Vermittlungschefin des Landesteilmuseums, bei der Eröffnung am Haderslebener Hafen verriet. Ihre Kollegin Lisette Juhl Hansen vom neuen Medienarchiv des Museums in Rothenkrug (Rødekro) war ebenfalls gekommen, um von der neuen Radausstellung zu erzählen, wie es war, als die Menschen sich statt in Kutschen mit dem Hochrad durch die Stadt bewegten.
Mit Hundepeitsche auf dem Hochrad unterwegs
Ohne Hundepeitsche, mit der sich die Radler in den Anfangsjahren des Hochrades der Vierbeiner erwehren mussten, sei nichts gegangen. Ohne Radfahrschein übrigens auch nicht: Jeder, der sich damals mit einem Rad fortbewegen wollte, musste einen Radfahrschein beantragen, wie Lisette Juhl Hansen zu berichten wusste.
Um die erforderlichen Dokumente für die Ausstellung zusammenzutragen, hat sie unter anderem mit dem Archiv in Flensburg zusammengearbeitet.
Fundus an Fakten und Anekdoten
Die Ausstellung ist ein Fundus an Fakten und Anekdoten aus der guten, alten Zeit, als das Hochrad nicht nur in Hadersleben für eine Revolution mit Blick auf die Fortbewegung sorgte, sondern in den darauffolgenden Jahren mehr Freiraum für weibliche Radler bedeutete. Von den Anfängen der Radgeschichte Ende des 19. Jahrhunderts erzählt die Plakat-Ausstellung und zieht Parallelen zur Gegenwart – nicht zuletzt zur Tour de France.
Hadersleben schreibt Radrenngeschichte
„Die Tour de France ist mehr als ein Radrennen. Es ist ein Fest des Volkes, ein gelbes Fest des Volkes“, sagte Thor Lange: Auch wenn die Domstadtkommune lediglich eine Parcours-Kommune sei, das heißt, Transit-Kommune auf der dritten Etappe von Vejle nach Sonderburg.
Diese Strecke ist ungefähr 180 km lang. Etwa 27 Kilometer davon verlaufen durch die Kommune Hadersleben: „Zuzüglich 1.500 Meter im äußersten Norden bei Anslet“, wie Lange hinzufügte: „Ein Tour-de-France-Fahrer braucht für diese Strecke etwa 30 bis 40 Minuten“, hat der Projektleiter herausgefunden.
Auch wenn Hadersleben als Transitkommune in dem großen Rennen nur eine Nebenrolle spielt, schreibt sie Radrenngeschichte: „Zum ersten Mal überhaupt findet die Bergwertung an einem Strand statt“, so der Projektleiter.
Etwa anderthalb Stunden vor der Ankunft des Pelotons unterhält die spektakuläre Rallye-Karawane, bestehend aus etwa 100 Fahrzeugen, die Schaulustigen am Wegesrand.