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Blick in Kassös Vergangenheit: „Wie ein Puzzle“

Blick in Kassös Vergangenheit: „Wie ein Puzzle“

Blick in Kassös Vergangenheit: „Wie ein Puzzle“

Kassö/Kassø
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Das Grabungsteam vom Museum Sønderjylland bei Kassö: Leif Christensen, Martin Pedersen, Hans Christian Petersen und Katrine Moberg Riis (v. l.) Foto: Helge Möller

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Zwischen Bredebro und Kassö wird derzeit ein 150-KV-Stromkabel verlegt. Vorab werfen die Altertumsforscherinnen und -forscher vom Museum Sønderjylland einen Blick auf die Trasse. Kassö, so scheint es, war bei unseren Vorfahren beliebt.

„Es ist wie ein Puzzle“, sagt Katrine Moberg Riis, Museumsinspektorin am Museum Sønderjylland. Die Ausgrabungsleiterin weist auf den langen Graben am Kassøvej, den ein Bagger ausgehoben hat. Die dunkle, relativ dünne Humusschicht ist abgetragen, zu erkennen sind auf einer ockerfarbenen Fläche dunkle Kreise oder Ellipsen. Sie alle werden mit kleinen weißen Fähnchen versehen, die einen archäologischen Fund signalisieren. Ein Blick entlang des rund sieben Meter breiten Grabens ergibt eine stolze Zahl an Fähnchen.

Die dunklen Kreise oder Flächen markieren Orte, an denen Holzpfähle standen. Diese Pfähle waren Bestandteile von Häusern aus der Eisenzeit (ca. 500 v. Chr. bis ca. 800 n. Chr.).

„2011 wurde in der Nähe eine Gaspipeline verlegt, daher wussten wir schon, dass die Gegend besiedelt war“, so Katrine Moberg Riis. Und dann hatte das Unternehmen Apple 2019 vor, bei Kassö zu bauen, und auch damals (und zu anderen Anlässen) waren die Archäologinnen und Archäologen vor Ort, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Keine Bauten von Dauer

„Die Holzhäuser hielten nicht lange“, fasst Moberg Riis zusammen. Die Baumstämme, im Boden eingegraben, verrotteten, was dazu führte, dass die Menschen ein neues Haus bauten – auch quer über vergangene Häuser. Und da die Gegend offenbar beliebt war, entstand im Laufe der Zeit ein Puzzle. Die Frage, die Katrine Moberg Riis zu beantworten hat, ist nun die: Welche Pfahlabdrücke gehören zueinander? Und liegt das ehemalige Haus rechts vom Graben oder links?

Was die Sache nicht einfacher macht: Eisenzeitliche Häuser hatten zwei Arten von Pfählen. Die einen standen im Haus und stützen das Dach, die anderen waren Teil der Außenmauer. Der Suchgraben, der der geplanten Stromtrasse Bredebro-Kassö folgt, schneidet zufällig durch die nun freigelegten Funde. Katrine Moberg Riis zeichnet die Funde und knobelt – und ihre Team-Kollegen knobeln mit.

Auch wenn Schätze nicht zutage kommen, die Vielzahl der Funde ist doch überraschend, zeigt sie doch, wie beliebt die Gegend war und was sich so alles an Hinweisen auf ältere Zeiten im Laufe der Zeit im Boden ansammelt. Beispielsweise auch Gräben, unter einem Meter breit, die den Suchgraben queren und die die Museumsinspektorin in die Neuzeit datiert.

Dann kommt noch eine Tonscherbe zum Vorschein – vermutlich in ein altes Pfahlloch geworfen. Ein schöner Fund. „Archäologen lieben Müll“, sagt Katrine Moberg Riis und schmunzelt.

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