Natur und Umwelt

Auf einmal waren die Jungstörche weg!

Auf einmal waren die Jungstörche weg!

Auf einmal waren die Jungstörche weg!

Schmedagger/Smedager
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Dass das Storchennest in Schmedagger plötzlich leer war, hatte einen relativ harmlosen Grund. Foto: storken.dk/TV Syd

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Flügge sind die beiden Jungstörche von Schmedagger doch noch gar nicht, dennoch war das Nest am Dienstag auf einmal verwaist. Hinter der vorübergehenden Leere steckte eine Mission des Storchenvereins.

Es war für Beobachterinnen und Beobachter des TV-Storchennests von Schmedagger am Dienstag ein Schock, wenn sie just im falschen Moment einen Blick auf die Webkamera warfen. Das Nest auf dem Anwesen von Benny Appel war leer.

Sollten die Jungstörche etwa schon fliegen können oder sind sie aus dem Nest gestürzt? Diese Fragen drängten sich auf. Es sollte sich schnell aufklären.

Hans Skov vom Storchenverein und Biologe Kasper Thorup vom Kunsthistorischen Museum ließen sich mit einem Kran zum Nest bringen, um die Jungstörche herunterzuholen. Der Grund:  An dem einen Vogel sollte ein Sender angebracht werden.

Einfach sei das Unterfangen nicht gewesen, weil die Jungstörche schon sehr groß sind, so Hans Skov zum Regionalsender „ TV Syd“. Der Sender hatte in Kooperation mit dem Storchenverein und Storchenvater Benny Appel vor Jahren eine Webkamera am Nest in Schmedagger angebracht.

Kritischer Augenblick

Hätten sich die jungen Störche nicht ruhig verhalten, wäre die Aktion abgebrochen worden, sagte Skov.

Zum Glück konnten die beiden Jungstörche behutsam nach unten geholt werden. Da der Storchenverein nur über eine begrenzte Anzahl der speziellen Sender verfügt, hat nur einer der beiden Störche ein Gerät am Rücken befestigt bekommen.

Nach der Sender-Aktion sind die Eltern und die beiden Jungstörche im Nest von Schmedagger wieder vereint. Foto: storkene.dk/TV Syd

Wo man die beiden Jungstörche schon unten hatte, nutzten die Fachleute die Gelegenheit, sie zu wiegen, zu messen und ihnen eine Feder zu entnehmen, um damit das Geschlecht feststellen zu können.

Der Storch, der mit dem Sender versehen wurden, hat es nach acht Wochen auf stattliche vier Kilogramm gebracht. Die Schwester oder der Bruder wiegt 3,3 Kilogramm, geht aus dem Bericht von „TV Syd“ hervor.

Einen Sender will der Storchenverein auch an einem Jungstorch des Nests in Renz (Rens) anbringen.

Die Geräte sollen Aufschlüsse über die Flugrouten und Aufenthaltsorte der „dänischen“ Störche geben. Über spezielle Apps können alle Interessierten auf die GPS-Daten zurückgreifen. Infos dazu gibt es auf der Internetseite des Storchenvereins.

 

 

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