Trotz des strömenden Regens konnte Tinglev Forum bei seiner Herbstveranstaltung ein volles Haus in der Aula der Kommunalschule verzeichnen. Die allermeisten Interessierten waren sicher wegen der Fernwärmepläne erschienen. Dieser Punkt wurde geschickterweise ans Ende der Veranstaltung gelegt. Die Vorsitzende von Tinglev Forum, Inger Jørgensen, hatte die Anwesenden zunächst begrüßt und leitete den weiteren Verlauf der Veranstaltung.

Zunächst stellten sich die beiden großen Sportvereine des Ortes vor: SV Tingleff und Tinglev IF. Je zwei Vertreter der Vereine berichteten darüber, welche Aktivitäten man jeweils anbieten konnte. Besonders wurde von TIFs Seite auf Schwimmlernkurse hingewiesen, da nur ca. 50 Prozent aller Dänen 200 Meter schwimmen können (entspricht in etwa dem deutschen Freischwimmer-Zeugnis).

Begegnungsstätte und Spazierpfade

Für den Verein TINKA (Tinglev Aktivitets- og Kulturhus) trat Poul Erik Thomsen ans Mikrofon und warb für eine Mitgliedschaft, damit das gemeinsame Projekt aus Mehrheits- und Minderheitsbevölkerung verwirklicht werden könne.

Nach einer Kaffeepause berichtete Ellen Møller von der Gruppe "Stisystemet" (Spazier- und Wanderwegesystem im Raum Tingleff). Leider hat sich die Gruppe verkleinert, sodass die Last für den Erhalt dieses Wegesystems auf wenigen Schultern ruht. Sehr viele der Erschienenen waren schon auf diesen Pfaden unterwegs gewesen; nicht so viele meldeten sich, als nach dem Benutzen in Zukunft gefragt wurde.

Für das Kernthema des Abends, Fernwärmeanschluss bei „Aabenraa Fjernvarme“, war der Direktor Tommy Palmholt erschienen und gab bereitwillig Auskunft an die Fragenden. 

Leider, wie auch schon bei den vorherigen Programmpunkten und früheren Veranstaltungen, fiel das Mikrofon immer wieder aus, sodass Fragen und Antworten bei vielen nicht gut zu verstehen waren. Das muss sich bei zukünftigen Veranstaltungen unbedingt ändern, wenn man das Interesse des Publikums aufrechterhalten will.

Noch zu wenig Interesse

Auf jeden Fall konnte Palmholt berichten, dass sich vorläufig 340 Interessenten aus Tingleff über die Internetseite des Unternehmens auf die erste Vorfrage gemeldet hatten, darunter 16 kommunale Einrichtungen und 9 Geschäfte. Das entspricht einem Prozentsatz von ca. 35 Prozent – zu wenig, um mit einer sofortigen/baldigen Umsetzung der Pläne zu beginnen.

Bedauerlicherweise hatte die Fernwärmegesellschaft nicht wie in Bollersleben die Möglichkeit gegeben, das Interesse mit einer Antwort per Brief zu bekunden, sondern nur die Möglichkeit über das Internet. Das schloss etliche Ältere ohne PC-Anschluss aus. Auch hatte die Wohnungsbaugesellschaft „Lejerbolig“ mit etlichen Wohnungen in Tingleff bisher kein Angebot von „Aabenraa Fjernvarme“ erhalten.

Ein direkter Anschluss an das Fernwärmesystem wird im Augenblick für 35.000 Kronen angeboten. Die Standardinstallation beinhaltet: Eine Fernwärmeeinheit (Anschlussanlage), die Installation und bis zu 20 Meter Stichleitung zum Haus. Sollten weitere Kosten entstehen, z. B. für Reparaturen am Mauerwerk nach Entfernen des Gaszählers, dann müssen die Fernwärmekunden diese tragen.

Beispiele für Heizkosten

Die jährlichen Kosten für Heizungsausgaben mit Fernwärme wurden wie folgt vorgestellt:

– eine Wohnung mit 80 Quadratmetern ca. 11.000 Kronen
– eine Wohnung/ein Haus mit 130 Quadratmetern ca. 15.000 Kronen
– eine Wohnung/ein Haus mit 160 Quadratmetern ca. 17.200 Kronen

Eine der wichtigsten Fragen, wie schnell der Anschluss kommen könne, konnte nicht eindeutig beantwortet werden. Alles hängt von der Höhe der Anmeldungen ab. Ebenso blieb die Antwort über die weitere Gasversorgung in Zukunft unklar.

Eine nicht verpflichtende Anmeldung/eine Interessenbekundung bei „Aabenraa Fjernvarme“ ist immer noch über die Internetseite des Unternehmens möglich: https://www.aabenraa-fjernvarme.dk/tilmeld-dig-til-fjernvarme/