Kultur und Freizeit

Viel teurer als kalkuliert: Naturbad hängt am seidenen Faden

Viel teurer als kalkuliert: Naturbad hängt am seidenen Faden

Viel teurer als kalkuliert: Naturbad hängt am seidenen Faden

Bülderup/Bylderup
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Seit Jahren wird an einem Natur-Badesee am Sport- und Freizeitcenter in Bülderup geplant (Archivfoto). Foto: Privat

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Große Ernüchterung beim Vorstand des Bülderuper Sport- und Freizeitcenters nach der Ausschreibung: Der lang gehegte Traum von einem Natur-Badesee als Ersatz für das Freizeitbad droht zu platzen. Es fehlen fast 5 Millionen Kronen.

Statt 9,35 Millionen Kronen,  Ausgaben in Höhe von knapp 14,1 Millionen. Das sind die niederschmetternden Zahlen, die beim Vorstand des Bülderuper Freizeitcenters nach einer Ausschreibung in Verbindung mit dem geplanten Umbau des Freibades in ein Naturbad eingetrudelt sind.

„Das war natürlich ein Schock“, sagt Freizeitcenter-Vorsitzender Christian Iwersen. Er und seine Naturbad-Mitstreitenden waren guter Dinge, dass das Projekt nach einem längeren Prozess kurz vor der Realisierung steht. 

325.000 Kronen konnten über eigene Spendenaktionen gesammelt  und dem Eigenkapital hinzugefügt werden. Stiftungen haben bislang rund 3,5 Millionen Kronen zugesagt. Von Sponsoren kamen 400.000 Kronen, und die Kommune Apenrade (Aabenraa) steuerte zunächst 3 und später noch einmal 2 Millionen bei. 

Mit allen Geldquellen hatte man die kalkulierte Investitionssumme von 9,35 Millionen Kronen für das Naturbad damit zusammen. Das reicht aber nicht, wie das Ergebnis der Ausschreibung ergab.

Weiteres Geld beantragt

Die Naturbad-Initiatoren haben nun einen weiteren Zuschussantrag für die fehlenden 4,8 Millionen Kronen an die Kommune gestellt. 

Der Kulturausschuss befasst sich bei seiner Sitzung am 3. April mit dem Antrag. „Der Antrag wird von dort an den Finanzausschuss weitergeleitet und wird auch Thema im Stadtrat sein, denn die Zeit rennt uns davon, da die Stiftungen vom Baubeginn spätestens 2024 ausgehen“, erwähnt Christian Iwersen. 

Hat wegen des Ergebnisses der Ausschreibung im Moment nicht mehr gut Lachen: Sport- und Freizeitcenter-Vorsitzender Christian Iwersen (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Ohne die zusätzlichen Mittel der Kommune droht dem Projekt das Aus. „Das wäre nach rund fünf Jahren Planung bitter. Wir wissen einfach nicht, woher wir das benötigte Geld sonst bekommen sollen“, so Iwersen etwas konsterniert.

Ausschreibung als Hemmschuh

Die Initiatoren hatten viel Vorarbeit geleistet, hatten sich über das Errichten eines Naturbades informiert und Fachfirmen und örtliche Handwerksbetriebe für eine Kalkulation ins Boot geholt. 

Die von der Kommune eingeforderte Ausschreibung mit der Auflage, für das Projekt ein federführendes Beraterunternehmen zwischenzuschalten, warfen die Kostenaufstellung dann aber über den Haufen. 

„Uns wurde mitgeteilt, dass die Kommune aufgrund des hohen Zuschusses solch ein Verfahren einfordern muss. Das war für uns überraschend“, so Iwersen.

Unterm Strich kam ein Kostenvoranschlag heraus, der weit über der eigenen Schätzung liegt.

Abschreckendes Verfahren

Das umfangreiche Ausschreibungsmaterial hatte laut der Initiatoren die örtlichen Handwerksbetriebe abgeschreckt, mit denen man im Kontakt stand. Sie gaben gar nicht erst ein Gebot ab.

„Aufgrund gestiegener Kosten bei Material und Arbeitskraft müsste der ursprüngliche Ansatz vermutlich auch nach oben korrigiert werden. Dass bei der Ausschreibung aber solch ein großer Unterschied herauskommt, damit haben wir überhaupt nicht gerechnet“, sagt der Freizeitcenter-Vorsitzende.

Die Hoffnungen ruhen nun auf den Politikerinnen und Politikern. „Wir haben mit Stadtratsmitgliedern aus dem hiesigen Gebiet gesprochen. Sie haben Wohlwollen für unser Anliegen signalisiert. Hoffentlich ist das auch bei den anderen so.“  

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