Leitartikel

„Voneinander lernen“

Voneinander lernen

Voneinander lernen

Nordschleswig/Sønderjylland
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Nordschleswig schlägt sich in der Wirtschaftsanalyse von Dansk Industri immer besser. Doch es geht noch was, meint Chefredakteur Gwyn Nissen.

Es ist jedes Jahr wie eine Prüfung: Der Interessenverband der dänischen Industrie, Dansk Industri, untersucht das Wirtschaftsklima in den 98 dänischen Kommunen, und am Ende gibt es eine „Zensur“: die Rangliste der Kommunen.

Erstmals befinden sich die vier nordschleswigschen Kommunen alle in der oberen Hälfte der Wirtschaftsanalyse, nachdem Tondern in diesem Jahr den Sprung von Platz 64 auf 49 schaffte.

Mit Sonderburg (von 28 auf 25) und Apenrade (von 48 auf 22) liegen nun sogar zwei der Kommunen unter den Top 30. Da schmerzt es nicht so sehr, dass Hadersleben 2020 von 34 auf 38 abgerutscht ist.

Tondern, Apenrade und Sonderburg haben große Sprünge nach vorn gemacht. Das ist beachtenswert – vor allem die Leistung Sonderburgs, gehörte die Alsen-Metropole vor einigen Jahren doch zu den Kommunen mit dem schlechtesten Wirtschaftsklima überhaupt und stand fast ganz am Ende der Liste.

Sonderburg hat nach der Schmach ganz bewusst daran gearbeitet, ein besseres Wirtschaftsklima zu schaffen. Es hat geklappt, weil die Kommune konsequent daran gearbeitet und auch den Blick nach innen gerichtet hat. So gehört die kommunale Sachverwaltung heute zu den „Top drei“ des Landes.

Andere nordschleswigsche Kommunen haben andere Spitzenwerte erreicht – oder kämpfen mit Niedrigstwerten. Daraus sollten die vier nordschleswigschen Kommunen voneinander lernen. Denn alle vier Kommunen haben etwas davon, dass Nordschleswig gut abschneidet – es ist keine Nordschleswig-Meisterschaft.

Was hat Sonderburg gemacht, um einen besseren Service anzubieten? Was tun Hadersleben und Apenrade, um die Information von und den Dialog mit der Kommune zu verbessern? Wie können Hadersleben und Tondern ihr schlechtes Image aufbessern?

Voneinander lernen, heißt die Devise, ohne Geheimnisse voreinander und mit dem Willen, den eigenen Kurs zu ändern, weil die Nachbarkommunen schon auf dem richtigen Weg sind.

Denn was in Sonderburg funktioniert, könnte auch in Hadersleben klappen, und was in Apenrade läuft, könnte auch Tondern weiterbringen – und umgekehrt. Für ein besseres Nordschleswig.

 

 

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